Analyse

Mummenschanz

26.02.1982

Der Magie nicht mächtig, erlebt der Fragende dennoch Wundersames, bei einem Spiel, das allenthalben jetzt die Runde macht. Man werfe ein bestimmtes Wort, zum Beispiel "intelligente Kopierer" in die Diskussion - und wie verzaubert klingt es aus aller Munde: ".... in Hannover, . . . in Hannover." Egal, wer mit wem, wann und wie.

Spaß beiseite. Bitterkeit legt sich aufs Gemüt. Denn während hier mit Engelszungen und teuflischer Geduld ein Thema, respektive ein Produkt, nämlich der intelligente Kopierer zerredet wird, scheinen die Japaner mal wieder einen Vorsprung herauszuholen. Und auch die Franzosen rüsten auf - dieweilen hierzulande ein Fernkopierer der Gruppe 1 das A und O ist.

Die große "Blaue Mutter" hat's doch vorgemacht, wie's geht - und sei mit dem Ergebnis nicht gerade unzufrieden. Daß hier nicht nachgefaßt wurde, ist fatal. Zugegeben, die Entwicklung einer hochintelligenten Maschine bedeutet hohe Investitionen. Die immer wieder aufgewärmte Diskussion aber läßt vermuten, daß einige nur mit dem Maul dabei sind.

Ist "Zukunftstouch" zum reinen Verkaufsargument verkümmert? Allein an den internationalen Schnittstellen-Standards kann es nicht liegen, daß die Techniker keine greifbaren Ergebnisse vorlegen. Wer ist Schuld am Status quo - Hersteller, Anwender oder gar die Post? Ein Vorschlag zur Güte: Sprechen wir doch alle mal darüber, wer wem den schwarzen Peter für Versäumtes in die Schuhe schieben kann. Und träumen wir bei soviel Mummenschanz von den japanischen Kirschblüten in Hannover ... in

Hannover ..... in Hannover ...