Der kleine Unterschied

Multiplexer oder Konzentrator?

23.07.1976

Mit Hilfe eines Multiplexers lassen sich mehrere Einzelkanäle in einem Sammelkanal zusammenführen. Die umgekehrte Funktion wäre die eines Demultiplexers, bei dem die Kapazität eines Kanals in mehrere kleine Kanäle aufgeteilt wird.

Beim Frequenz-Multiplexing wird jedem einzelnen Kanal ein ganz bestimmtes Frequenz-Band zugewiesen, das er benutzen kann. Beim Zeitmultiplexing erhält jeder Kanal in festem Rhythmus im Wechsel mit seinen Nachbarn die Möglichkeit, den gesamten Kanal zu benutzen. Besonders aufwendige Systeme machen von Zeit- und Frequenz-Multiplex Gebrauch.

Unter einem Konzentrator wird ein ähnliches Gerät verstanden, bei dem jedoch die Kapazität auf der Ausgabe-Seite in einem einzigen Kanal besteht, dessen Kapazität geringer ist als die der Summe der Kanäle auf der Eingangsseite. Ein Konzentrator arbeitet dann wirtschaftlich, wenn die mittlere Verkehrsrate auf der Eingangsseite kleiner ist als die Kapazität auf der Ausgangsseite. Ein Konzentrator teilt den Ausgang jeweils für eine feste Zeitspanne dem Eingangskanal zu, der Verkehrsbedarf hat. Ein Konzentrator überträgt nur dann derartige Zeitabschnitte vom Eingang auf den Ausgang, wenn Informationen darin enthalten sind.

Er muß deshalb in der Lage sein, die von den Eingängen kommenden Informations-Abschnitte (Time Slots) für eine kurze Zeit zwischenzuspeichern, um herauszufinden, ob sie Informationen enthalten oder nicht. Außerdem ist denkbar, daß er die Informationen mit anderer geringerer - Geschwindigkeit abgibt, als sie hereingekommen sind -, wenn das von den Eigenschaften des zu bedienenden Netzes her sinnvoll erscheint.

Beim Multiplexer wird grundsätzlich jeder Zeitabschnitt übertragen, ob er nun Informationen enthält oder nicht. Multiplexing ist also wirtschaftlich bei hohen Verkehrsraten.

* Christoph Heitz ist freier EDV-Fachjournalist