Betriebssystem frisst die Ressourcen

Multimedia-Entwickler zeigen sich von Windows 95 enttaeuscht

05.01.1996

"Die Leistungsfaehigkeit des 32-Bit-Betriebssystems wird groesstenteils von den eigenen Ressourcen aufgefressen", erklaert Infotech-Chefin Julie Schwerin, warum sich Windows 95 nicht als Multimedia-Plattform empfiehlt. Ausserdem fehle es an reibungslos funktionierenden Treibern.

Obwohl "inzwischen viel auf diesem Gebiet geschieht", wie Phil Dodds, President der Interactive Multimedia Association, einraeumt, bleibt der Spezialist skeptisch. Es sei schlicht zu aufwendig, die Multimedia-Anwendungen fuer den Profi-Einsatz fit zu machen. Da der Bedarf an Multimedia jedoch besonders fuer unternehmensinterne Schulung waechst, weichen laut Studie viele Anbieter darauf aus, ihre Produkte fuer DOS und Windows 3.1 so zu entwickeln, dass sie auch unter Windows 95 ablauffaehig sind.

Kompensation fuer die Maengel des Microsoft-Betriebssystems koennte jedoch von den Hardwarelieferanten kommen. So hat sich Intel bereit erklaert, die auf Windows 3.1 abgestimmte Sound-Firmware "Native Signal Processing" (NSP) auch auf Windows 95 auszurichten. Ausserdem sollen Microsofts Multimedia-Schnittstellen "Direct-X" unterstuetzt werden.