Hybrid Cloud

Multi-Cloud-Management - Viel zu tun, viel zu gewinnen

19.05.2016
Von 


Ulf Schitkowsky ist Solution Manager Dynamic Datacenter bei der Computacenter AG.
Cloud Management nimmt im eine zentrale Rolle ein. Daher benötigen Unternehmen Plattformen zur einfachen und schnellen Integration der verschiedenen Public Cloud Services.

Cloud Computing ist mittlerweile für 85 Prozent der Unternehmen ein Thema. Das belegt eine Studie des Marktforschungshauses Crisp Research- Die befragten Unternehmen werden sich mehrheitlich in hybriden und Multi-Cloud-Architekturen (68,8 Prozent) wiederfinden. Schon heute setzen viele Unternehmen auf Dienste aus der Wolke -und nutzen dafür ganz unterschiedliche Anbieter.

Ist die Entscheidung für eine Multi-Cloud-Lösung gefallen, heißt es, die unterschiedlichen Bedürfnisse mit den verschiedenen Anbietern in Einklang zu bringen.
Ist die Entscheidung für eine Multi-Cloud-Lösung gefallen, heißt es, die unterschiedlichen Bedürfnisse mit den verschiedenen Anbietern in Einklang zu bringen.
Foto: winui - shutterstock.com

Doch ein echtes Multi-Cloud-Management, bei dem Services und Workloads je nach Auslastung und individuellem Bedarf flexibel von einem Provider zu einem anderen verschoben werden, gibt es bislang allerdings nur selten. Genau das sollten IT-Abteilungen aber anstreben, wenn sie ihre Cloud-Umgebung effizient gestalten und sich als professioneller Service-Anbieter im Unternehmen positionieren möchten. Hier ist eine professionelle Planung gefragt.

Unterschiedliche Anforderungen

Während Nutzer in Fachabteilungen Dienste nachfragen, die ihnen die tägliche Arbeit erleichtern und zu einer möglichst hohen Produktivität und Effizienz führen, liegt bei IT-Abteilungen der Fokus darauf, die Services mit der höchsten Transparenz, Kostenkontrolle, Sicherheit und Compliance flexibel bereitzustellen. Diese unterschiedlichen Anforderungen lassen sich nur miteinander vereinen, wenn Fachbereiche und IT-Abteilung eng zusammen arbeiten und gemeinsam analysieren, wie sich die verschiedenen Anforderungen optimal erfüllen lassen.

Detaillierte Bedarfsanalyse

Zu Beginn sollte eine umfangreiche Bedarfsanalyse durchgeführt werden. Sie stellt sicher, dass nicht nur die aus Anwendersicht passenden, sondern auch vertrauenswürdige Lösungen und Provider ausgewählt werden - unter Berücksichtigung der vorgeschriebenen Richtlinien und technischen Anforderungen. Um das zu erreichen, müssen IT-Abteilung und Geschäftsführung sowohl die Anforderungen der Fachbereiche als auch den aktuellen Stand der Public-Cloud-Nutzung im Unternehmen sehr detailliert auswerten. Dank gezielter Nachfragen und mit einem umfassenden Analyse-Programm lassen sich sowohl die Art der Dienste als auch deren Umfang und Nutzungsdauer bestimmen.
Oftmals zeigt eine solche Analyse, dass nicht die optimalen Dienste für die jeweiligen Anforderungen und Einsatzgebiete des Unternehmens genutzt werden.

Der richtige Cloud-Dienst

Im nächsten Schritt ist herauszufinden, mit welcher Lösung sich die individuellen Bedürfnisse am besten erfüllen lassen. Dazu müssen die Kosten und Funktionen von Angeboten externer Public-Cloud-Anbieter mit dem internen Aufwand abgeglichen werden. Dabei ist zwingend zu berücksichtigen, dass die externen Angebote die Compliance-Anforderungen des Unternehmens erfüllen. Wenn möglich, sollten diese für jede Funktion auf einen einzigen Service minimiert werden, so lassen sich erfahrungsgemäß die Kosten optimieren.

Außerdem sollten Unternehmen darauf achten, wie sich das Angebot unterschiedlicher Provider zusammensetzt. Es gibt Anbieter, die zwar Applikationen (SaaS) und Kapazitäten (IaaS) in ihrem Portfolio haben, jedoch keine zusätzlichen Services wie Backup, Recovery oder Monitoring bereitstellen. Diese müssen dann von der internen IT-Abteilung übernommen werden. Daher spielen sowohl die Erbringungsform als auch die Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten eine große Rolle.

Eine Frage der Kompatibilität

Die Praxis zeigt, dass verschiedene Public-Cloud-Services, die in einer übergreifenden Infrastruktur implementiert sind, eine hohe Flexibilität bieten. Allerdings ist eine Integration aufgrund der unterschiedlichen Schnittstellen (APIs) und Management-Systeme, die Public Cloud-Anbieter wie Amazon Web Services (AWS), Microsoft Azure oder Google Cloud verwenden, schwierig. Denn diese sind teilweise nicht miteinander kompatibel, wodurch sich auch virtuelle Instanzen im eigenen Rechenzentrum nicht einfach in die Cloud-Services migrieren lassen.