DV-Schule erhöht die Kapazität um 80 Prozent:

Münchner Siemens- Schule platzt aus den Nähten

11.05.1979

MÜNCHEN (pi) - Die "Schule für Datenverarbeitung" der Siemens AG in München hat einen neuen Namen bekommen: Sie heißt jetzt "Schule für Daten- und Informationssysteme". Dies ist nicht nur eine interne organisatorische Maßnahme, sondern die Namensänderung soll verdeutlichen, daß die Aufgabe und die Anforderungen der Datenverarbeitung wesentlich gewachsen sind.

Das Unternehmen hat in den letzten Jahren seine EDV-Produktpalette kräftig erweitert. Dies erfordert naturgemäß auch eine Erweiterung des Ausbildungsangebots, was aber nicht nur damit getan ist, daß man die Dozentenzahl erhöht und die Raumkapazitäten vergrößert. Eine weitaus wichtigere Aufgabe besteht darin, ein an die neuen Anforderungen angepaßtes, Ausbildungsprogramm zu erstelIen und die Lehrinhalte zu realisieren.

Eine Sekretärin zum Beispiel, die mit einem Textsystem arbeiten soll, erwartet nicht nur einen an ihre Aufgaben angepaßten Lehrstoff, sondern auch eine andere didaktische Aufbereitung des Unterrichts als der Systembetreuer eines Datenfernverarbeitungsnetzes. Und der eine Anwender braucht im Unterricht als Gesprächspartner den betriebswirtschaftlich orientierten Dozenten, während der andere eine technische, ingenieurmäßige Ausbildung über das Zusammenspiel von Hardware- Komponenten wünscht.

Für die Anpassung der Schulung an diese vielfältigen Anforderungen liegen bei Siemens Erfahrungen mit verschiedenen Medien und Unterrichtsformen vor. Ob theoretischer Gruppenunterricht, Training am Gerät, Medienpaket für Selbstunterricht mit Videofilm, Programmierte Unterweisung oder immer wieder "training by doing" - die Medien sind auf das LernverhaIten der verschiedenen Teilnehmer abgestimmt.

Daß dieses Ausbildungssystem erfolgreich

ist, beweisen die folgenden Zahlen: Gemessen in Hörertagen wurde die Schulungsleistung des Unternehmens in der Bundesrepublik Deutschland im vergangenen Geschäftsjahr auf 185 000 Hörertage erhöht. Das sind 20 Prozent mehr

als im Vorjahr. Die Anzahl der abgehaltenen Kurse stieg um den gleichen Prozentsatz. Bereits im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres konnte wiederum eine Steigerung um 25 Prozent gegenüber dem ersten Quartal des vergangenen Jahres verbucht werden. Die Zahl der Dozenten stieg dementsprechend von 100 auf 146.

Die Hauptausbildungsstätte, die Schule in München am Frankfurter Ring, wurde 1974 bezogen. Obwohl auf Zuwachs geplant, ist die Kapazitätsgrenze schon jetzt erreicht. Deshalb wird ein zweiter Standort - ebenfalls am Frankfurter Ring - ausgebaut und im Laufe dieses Jahres bezogen, was eine Steigerung der Schulkapazität um 80

Prozent bringt.