Projektbericht

Münchener Rück standardisiert mit Vista-Desktops

30.07.2009
Von Stefan Ueberhorst

In drei Phasen zum Vista-Desktop

Im August 2006 begann die Prestudy-Phase: Ein internationales Projektteam trug aus allen Standorten insgesamt 800 Anforderungen an die neue Desktop-Umgebung zusammen. Diese reichten von der Festlegung der Hard- und Software über Fragen der lokalen Administration bis hin zur Klärung der Zugriffsrechte mit Betriebsrat und Datenschutzbeauftragtem.

Im März 2007 ging es an die zweite Phase: das Design. Der Client wurde in seinen Grundzügen entworfen. Dazu gehörten die Inventarisierung der vorhandenen Hard- und Software, die Bereitstellung der entsprechenden Treiber sowie Anpassungen und Kompatibilitätstests. Insgesamt setzte die Münchener Rück über 1200 unterschiedliche Anwendungen ein. Alle sollten stabil und zuverlässig auf dem neuen Client laufen. Jede Anwendung wurde daher von einem Verantwortlichen der Rück betreut, der Versionen und Parameter bestimmte. Die Experten testeten in dieser Phase und lieferten alle zwei Monate einen Release Candidate des neuen Client.

Parallel dazu lief die Vorbereitung für die Installation von 2007 Microsoft Office System. Wie beim Betriebssystem musste das Team auch hier die Kompatibilität zu Anwendungen sichern und gleichzeitig die Pfade zur Migration von geschäftskritischen Makros schaffen. Für nur punktuell genutzte, aber wichtige Spezialanwendungen schlug das IT-Team einen budgetschonenden Weg ein: Mit Microsoft Application Virtualization lassen sich solche Anwendungen nun als virtualisierte Netzdienste nutzen - sie müssen nicht lokal installiert sein. Am Ende der Designphase waren 1200 Anwendungen überprüft. Nur zehn Anwendungen liefen auf Vista nicht.

Die dritte Phase gehörte dem Build und begann im Oktober 2007: Betriebssystem und Anwendungen wurden als installationsfähiges Image aufgebaut. Mit dem "Microsoft Business Solution Accelerator for Desktop Deployment 2007" (BDD) erzeugte das Team ein zentrales Abbild des Betriebssystems mit allen notwendigen Treibern, Dateistrukturen und den zu installierenden Anwendungen - also auch Office 2007. Ein Vorteil dabei: Mit BDD lässt sich das Image auch nach dem Rollout ändern und aktualisieren. Das stellt sicher, dass es nur ein Image gibt, die Corporate Base, die zentral in München gepflegt und zweimal jährlich für Aktualisierungen der Desktops genutzt werden kann.