MSG Systems: "Niemand muss ins kalte Wasser springen"

08.10.2002
Von 
Winfried Gertz ist Journalist in München. Er arbeitet in einem Netzwerk von zahlreichen Anbietern kreativer Dienstleistungen. Das Spektrum reicht von redaktioneller Hörfunk- und Fernsehproduktion über professionelle Fotografie bis zu Werbetexten für Industrieunternehmen und Non-Profit-Organisationen.

Nach der obligatorischen Einführungsveranstaltung für alle Einsteiger drückt Müller erst einmal die Schulbank, um die für den Bereich Rückversicherung notwendigen betriebswirtschaftlichen Kenntnisse zu erwerben und sich mit der Abap-Programmierung vertraut zu machen, die bei der Anpassung der SAP-Software an die Systeme der Versicherungen notwendig ist.

Ein Pate steht zur Seite

Dass sie vor ihrem Studium eine Banklehre absolvierte hatte, kommt ihr im neuen Job natürlich entgegen. Schließlich führt MSG auch Banken auf seiner Kundenliste. Anders als Müller hat sich Schurz nach dem Informatikstudium an der FH Würzburg für den Direkteinstieg entschieden. An zwei Tagen in der Woche steht ihm ein Pate zur Seite, der ihn bei der Einarbeitung hilft. Aktiv involviert ist Schurz in ein Softwareprojekt für die Bayerische Beamtenversicherung. Im Team arbeiten 58 Mitarbeiter. Sie entwickeln ein Bestandsführungssystem, das zahlreiche Schnittstellen zu Inkassosystemen, Partnersystemen oder Provisionssystemen aufweist.

Viele Projekte von MSG drehen sich um das Komponenten-Framework AFIS. Dabei handelt es sich um eine Standardsoftware für Versicherungen, die operative Kernprozesse unterstützt und als offenes System Schnittstellen zu weiteren betriebswirtschaftlichen Anwendungen offeriert. Neben der starken Ausrichtung auf Versicherungen arbeitet MSG auch für Industrieunternehmen wie BMW, VW oder Audi sowie für Banken, Krankenkassen und Kliniken.

Ein weiterer Schwerpunkt ist die intensive Kooperation mit SAP; seit vielen Jahren ist MSG strategischer Beratungs- und Entwicklungspartner des größten deutschen Softwarehauses. So entstand erst jüngst unter Federführung von MSG das Rückversicherungssystem FS-RI, das SAP exklusiv nun weltweit vertreibt. Marktbeobachter bescheinigen MSG eine ausgezeichnete Wettbewerbsposition.

Die Zukunftsaussichten von MSG können sich also sehen lassen. Und wie steht es um die Perspektiven der Mitarbeiter? MSG, das zu den 25 größten deutschen Software- und Beratungshäusern zählt, hat sich dazu etwas Besonderes einfallen lassen: "mitarbeiter-money-management", kurz: m. In diesem Vergütungs-, Karriere- und Sozialleistungsmodell sind alle Leistungen des Unternehmens gebündelt: angefangen vom leistungsabhängigen Entlohnungssystem über den Fahrkostenzuschuss und die aktive Unterstützung bei der Wohnungssuche bis hin zum gewinnabhängigen Zuschuss, der jedes Jahr neu ausgeschüttet wird. Nach Angaben von Personalchef Reichenbach wird aktuell sogar über die Einführung der Lebensarbeitszeit nachgedacht; nach diesem Modell kann man Überstunden oder nicht genutzte Urlaubstage für eine längere Auszeit "ansparen".