Stabilität mit konservativer Strategie angepeilt:

MSA schwenkt voll auf SAA-Kurs ein

12.05.1989

ATLANTA (IDG)-Zurück zu ihren Wurzeln will die Management Science America (MSA): Nach Ausflugsversuchen in PC- und VAX-Gefilde besinnt sich die krisengeschüttelte US-Softwareschmiede darauf, daß sie in ihren fetten Jahren eine IBM-Mainframe-Software-Company

war, und auf diesen Markt will sie sich künftig wieder konzentrieren.

Die MSA-Geschäftspolitik mutet anachronistisch an, versucht doch die Konkurrenz im Gegenteil zunehmend, sich auf alternativen Hardwareplattformen zu etablieren. Nach Ansicht von Branchen-Insidern kann das Unternehmen jedoch auf diesem Weg möglicherweise die verlorene Stabilität zurückgewinnen.

Von der Stagnation im Mainfram-Markt wurde MSA hart getroffen. Im vergangenen Jahr mußte die Belegschaft um rund elf Prozent von 2700 auf 2400 Mitarbeiter verringert werden. Diese und andere Sparmaßnahmen führten jedoch bereits zum Erfolg: Im ersten Quartal dieses Jahres konnte das Unternehmen 2.3 Millionen Dollar Gewinn ausweisen.

Die Konzentration auf den Mainframe-Markt bedeutet für MSA auch eine strategische Ausrichtung am IBM-eigenen Kompatibilitätsmodell SAA. Eine kürzlich vorgestellte PC-Software mit der Bezeichnung Brightview wird denn auch als eines der ersten Produkte bezeichnet, die den SAA-Spezifikationen für den "Common User Access" (CUA) genügen.

Auf dem MSA-Entwicklungsplan für die nächsten Jahre steht ebenfalls die Kommunikation über LU 6.2 - eine notwendige Voraussetzung für das von der IBM propagierte "Cooperative Processing". Ende dieses Jahres, so der Hersteller, läuft Brightview auch unter OS/2. Überdies wurde der General Ledger umgearbeitet, so daß er mit DB2 arbeitet; andere Anwendungspakete sollen auf diesem Weg folgen.

Im vergangenen Jahr wurde MSA in der Branche als Übernahmekandidat gehandelt. Ein Vorstoß von Computer Associates scheiterte am Widerstand der Aktionäre.