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MS-Prozess: Papierberge für die Richterin

11.06.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Softwarekonzern Microsoft sowie die Gegenseite der noch klagenden Staaten haben im Antitrust-Prozess der Richterin Colleen Kollar-Kotelly ihre schriftlichen Empfehlungen vorgelegt, wie in der Sache zu verfahren und welches Recht anzuwenden sei. Sollte das Verfahren erneut wiederaufgenommen werden, könnte sich die folgende Instanz auf die eingereichten Unterlagen stützen. Microsoft hat ein 540-seitiges Dokument unterbreitet, das sich nicht wesentlich von der vorläufigen Einigung unterscheidet, die der Konzern im November 2001 mit dem US-amerikanischen Justizministerium sowie neun weiteren Staaten erzielt hat. Eine ähnlich große Druckschrift reichten die Bundesstaaten ein, denen die Übereinkunft damals nicht weit genug ging. Ihr Ziel ist es, von Microsoft eine abgespeckte Windows-Version zu verlangen, um die Wettbewerber in eine vermeintlich aussichtsreichere Position zu bringen. Zudem soll

das Office-Paket auf anderen Betriebssystemen lauffähig gemacht und der Code des Internet Explorers für Entwickler veröffentlicht werden. Beobacher rechnen damit, dass eine Entscheidung in den nächsten paar Monaten getroffen wird. (ajf)