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was Microsoft und SAP mit "Mendocino" vorhaben;
wie Mysap und Office integriert werden sollen;
auf welche Weise kleinere Softwarefirmen schon heute SAP/Office-Kopplungen realisieren;
welchen Einfluss Mendocino auf bestehende Integrationsprodukte hat.
Das Wort "Mendocino" weckt hierzulande Erinnerungen an einen Schlager von Michael Holm. SAP und Microsoft wählten den Namen für ein gemeinsames Produkt, mit dem Office und Mysap integriert werden sollen. Beide Firmen besannen sich bei der Wortwahl jedoch nicht auf die Hitparadenschnulze, sondern auf einen Ort, der auf der Achse zwischen den SAP Labs im kalifornischen Palo Alto und Microsofts Hauptsitz in Redmond liegt.
"Project Mendocino" hat zum Ziel, Office-Programme mit den Business-Applikationen der Walldorfer zu verknüpfen. Die Vorteile liegen nach Ansicht beider Hersteller auf der Hand: Da ohnehin sehr viele SAP-Anwender Desktop-Software von Microsoft verwenden, könnte eine Kopplung beider Welten mehrfaches Erfassen von Daten, Medienbrüche, sowie Inkonsistenzen zwischen ERP-Backend und Office-Frontend vermeiden helfen. Zudem müssten die Nutzer nicht mehr zwischen Windows-Programmen und dem SAP-Portal hin- und herwechseln. Profitieren sollen jedoch nur solche Kunden, die Office ab Version 2003 und Mysap ERP 2004 verwenden.
Self-Service-Funktionen
Wie eine solche Integration aussehen kann, demonstrierten beide Firmen auf der SAP-Konferenz "Sapphire 2005" in Kopenhagen. So sollen Anwender in der Lage sein, über das Outlook-Interface Projekttermine zu vergeben. Trägt der Nutzer beispielsweise eine Teamkonferenz ein, wird die dabei reservierte Zeit im ERP-Backend verbucht. Somit entfalle das manuelle Nachtragen von Projektzeiten. Vor allem für Self-Service-Funktionen soll Mendocino zum Tragen kommen, beispielsweise um Urlaubs- oder Reiseanträge zu stellen und abzurechnen sowie Projektbudgets oder Kostenstellen zu planen.