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Mozilla schmiedet Zukunftspläne

10.11.2004
Mozilla will Firefox mit Desktop-Such-Tools integrieren und den Pop-up-Blocker weiter verbessern. Außerdem hofft das Projekt, PC-Hersteller für die Verbreitung zu gewinnen.

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Anlässlich der gestrigen Veröffentlichung von Firefox 1.0 (Computerwoche.de berichtete) hat sich die Mozilla Foundation zu ihren Zukunftsplänen geäußert. Der Engineering Director des Open-Source-Projekts, Chris Hoffmann, erklärte, Firefox könne irgendwann im kommenden Jahr zehn bis zwölf Prozent Marktanteil erreichen. Der Standalone-Browser soll aber weiter verbessert werden. Schwerpunktmäßig wollen sich die Entwickler der Integration mit Desktop-Suchsoftware (von Anbietern wie Google, Blinkx, Copernic oder X1) sowie einer weiteren Verfeinerung des integrierten Pop-up-Blockers annehmen.

Außerdem wird Mozilla versuchen, den bislang ausschließlich als Download angebotenen Browser auch über Vertriebsabkommen mit PC-Herstellern unters Volk zu bringen. Diese liefern zumeist nur Microsofts Internet Explorer aus, der ohnehin zum Lieferumfang von Windows gehört. OEM-Bundling ist für eine Non-profit-Organisation laut Hoffmann allerdings schwierig, da Softwareanbieter PC-Hersteller üblicherweise dafür bezahlen, dass ihre Software auf PC vorinstalliert wird. Mozilla hofft, hier stattdessen durch seinen vergleichsweite guten Sicherheitsruf und Empfehlungen vom CERT (Computer Emergency Response Team) und anderen Security-Experten punkten zu können.

Neben Firefox will die Mozilla Foundation aber auch noch weitere Projekte vorantreiben. Der korrespondierende Mail-Client "Thunderbird" liegt derzeit in Version 0.9 vor und soll laut Hoffmann ebenfalls noch diesen Monat Releasestand 1.0 erreichen. Außerdem entwickelt das Projekt eine Kalender-Software.

Ein weiteres wichtiges Projekt ist "Minimo", ein Microbrowser auf Firefox-Basis für Smartphones, PDAs, Settop-Boxen und andere Nicht-Computer. Dieser hat bereits das Interesse des finnischen Handy-Weltmarktführers Nokia gefunden, der die weitere Entwicklung mit finanziert. Als neuen Projektverantwortlichen für Minimo hat Mozilla den Time-Warner-Browser-Entwickler Doug Turner eingestellt, der das Projekt von Beginn an begleitet hat und ab Anfang Dezember sowohl die Entwicklung als auch das Business Development leiten wird. (tc)