Angriff auf Google Chrome

Mozilla plant schnellere JavaScript-Engine für Handy-Browser

23.09.2008
Von pte pte
Die Mozilla Corporation will nach Angaben von Chairperson Mitchell Baker bis spätestens 2010 "ein effektives Browser-Produkt im Mobil-Bereich" auf den Markt bringen und damit Googles Handy-Plattform Android angreifen.

In einem Blog-Eintrag macht Baker klar, dass der Start eines mobilen Browsers keinesfalls erst im Jahr 2010 erfolgen soll. Vielmehr müsse dann bereits offenkundig sein, dass Mozilla mit einem interessanten Produkt auf den Markt vertreten sei. Am mobilen Firefox-Ableger mit Codenamen "Fennec" wird derzeit intensiv gebastelt. Beispielsweise arbeiten die Mozilla-Entwickler daran, die JavaScript-Engine "TraceMonkey" für die bei Handy-CPUs gängige ARM-Architektur umzusetzen. Sie wird Desktop-Computer mit Firefox 3.1 erreichen. Dort wird sie Mozilla-Entwicklern zufolge die klare Geschwindigkeits-Antwort auf Googles Chrome sein. Baker zufolge soll bei der Standortbestimmung im Jahr 2010 der Erfolg im Mobil-Bereich offensichtlich sein. "Das erfordert, ein gutes Produkt deutlich früher zu veröffentlichen, gute Ergebnisse und Akzeptanz zu erzielen und ein Wachstum mit der Zeit zu beobachten", betont sie. Dabei will das Unternehmen der eigenen Zielsetzung nach zeigen, dass der Mobil-Bereich Teil eines einzigen, gemeinsamen, offenen Webs ist.

Starke Leistung wird Fennec wohl brauchen, um sich auch wirklich etablieren zu können. Aktuelle Roadmaps deuten zwar darauf hin, dass eine erste Beta-Version noch in diesem Jahr erscheinen könnte. Einen konkreten Zeitplan für den finalen Release gibt es aber offenbar noch nicht, einzig, dass dieser 2009 erfolgen soll. Dabei steigt der Druck für einen mobilen Firefox, denn Mozilla hinkt im Mobil-Bereich nicht nur Microsoft hinterher. Auch Opera ist mit seinen Mobil-Browsern unter anderem durch Deals in Asien und die Verwendung von Opera Mobile in High-End-Geräten wie den aktuellen HTC-Touch-Modellen gut aufgestellt. Wenn heute, Dienstag, mit dem HTC Dream das erste Android-Handy endlich offiziell vorgestellt wird, könnte sich die Situation für Mozilla durch einen weiteren Konkurrenten noch verschärfen. Nach Angaben der britischen Times wird das Gerät wahrscheinlich eine Mobil-Version des Google-Browsers Chrome nutzen. (pte)