Studie von Market Intelligence Research

Motorola UDS erwartet rosige Zeiten fuer deutschen Modemmarkt

15.01.1993

Die Suche nach neuen Vertriebspartnern ist 1993 erklaertes Ziel des Geschaeftsbereiches UDS der deutschen Motorola GmbH. Wie das Unternehmen mitteilt, soll der indirekte Vertrieb fuer die gesamte Produktpalette in Deutschland zuegig ausgebaut werden. Das UDS- Angebot umfasst derzeit neben Modems auch Multiplexer, digitale Endgeraete, LAN-Produkte und Netzwerk-Management-Systeme. Der Vertrieb in Deutschland erfolgte bislang ueber die Distributoren Black Box und Point Computer im Raum Muenchen und Distec im Rhein- Main-Gebiet sowie ueber eine Reihe von OEM-Partnern. Neben den Distributoren sollen nun Motorola UDS zufolge vor allem Value Added Reseller (VAR) autorisiert werden, die die UDS-Produkte als Bestandteile in ihre DV-Loesungen aufnehmen.

Motorola UDS sieht sich in der Forcierung indirekter Absatzkanaele durch juengste Marktforschungsergebnisse bestaetigt. So gehen die Auguren von Market Intelligence Research in ihrer "European Modem Market Study" davon aus, dass bereits 1997 rund 66 Prozent des europaeischen Umsatzes mit Modems ueber Distributoren erzielt werden. Etwa 32 Prozent des Marktvolumens sollen dabei auf OEMs und VARs entfallen. Im Vergleich dazu: Waehrend 1990 noch knapp neun Prozent und in diesem Jahr voraussichtlich nur noch etwas mehr als vier Prozent ueber den Direktvertrieb abgewickelt werden, prognostizieren die Marktforscher bis 1997 einen weiteren Rueckgang des Direktvertriebsanteils auf gut ein Prozent.

Bestaerkt durch Markterhebungen sieht sich Motorola UDS auch im Hinblick auf die kuenftige Gestaltung der eigenen Modemproduktpalette. Hier wollen sich die Kommunikationsspezialisten verstaerkt auf den Bereich der Hochgeschwindigkeits-Modems konzentrieren. Das Unternehmen hatte erst im November 1992 ein V.32bis-Modem speziell fuer dieses Marktsegment auf den deutschen Markt gebracht. Bis 1997 erwarten die Experten von Market Intelligence Research, dass mehr als 67 Prozent des Modemumsatzes in Europa mit Hochgeschwindigkeitsgeraeten (V.32, ab 9600 Bit/s) generiert werden. Der Anteil der Medium-Speed-Produkte (zwischen 2400 Bit/s und 9600 Bit/s) wird auf knapp 30 Prozent, der der Niedriggeschwindigkeitsgeraete (unter 2400 Bit/s) auf 2,5 Prozent veranschlagt.

Fuer Deutschland stellt sich die Marktentwicklung laut Studie noch dramatischer dar. So schnellten hier allein die Hochgeschwindigkeits-Modems in den letzten fuenf Jahren von 0,5 Prozent auf geschaetzte 32 Prozent Marktanteil in diesem Jahr hoch. Insgesamt erwarten die Auguren eine weiter zunehmende Bedeutung des deutschen Modemmarktes innerhalb Europas und gehen davon aus, dass die Bundesrepublik bis 1997 euopaweit ueber den groessmten nationalen Modemmarkt verfuegen wird. Der Anteil Deutschlands am europaeischen Modemmarkt soll dann bei rund 21,5 Prozent liegen.