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Bedarf an Halbleitern zu gering

Motorola stoppt den Bau seiner Kupfer-Fabrik

17.09.1998
Von Michael Hufelschulte
Bedarf an Halbleitern zu gering

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) – Motorola wird sein drei Milliarden Dollar teure Produktionsstätte für Kupfer-Chips zunächst nicht weiterbauen. "Die Nachfrage nach Halbleitern nimmt derzeit einen unvorhersehbaren Abschwung, vor allem wegen der angespannten Weltwirtschaftslage", erläuterte Motorola-Sprecher Scott Stevens die Entscheidung des Unternehmens. "Die globalen Märkte brauchen derzeit keine High-end-Chips. Es macht wenig Sinn, für einen Markt ohne Bedarf zu produzieren." Es sei jedoch klar, daß die Fabrik irgendwann fertiggestellt werde, so Stevens. Ein Zeitrahmen sei zum jetzigen Zeitpunkt aber nicht absehbar. Fast alle großen Halbleiterhersteller planen mittelfristig, statt des mit schlechterer Leitfähigkeit behafteten Aluminiums für die Chip-internen Leiterbahnen ihre Produktionsprozesse auf Kupfer umzustellen.