Marktfuehrer erwartet rege Nachfrage bei D-Netz-Endgeraeten

Motorola rundet Produktpalette mit zwei neuen GSM-Pockets ab

12.03.1993

Als erstes Unternehmen koenne Motorola, wie Georg Langheld, Geschaeftsfuehrer der deutschen Motorola GmbH und Leiter des Geschaeftsbereiches Funktelefone, bei der Produktvorstellung in Frankfurt betonte, nun eine vollstaendige Produktpalette im Markt fuer GSM-Endgeraete aufweisen - der Technik, die im Mobilfunk- Bereich auf dem Weg sei, "zu einem Weltstandard zu werden". Was die beiden neuen digitalen Mobilfunk-Netze in Deutschland angehe, erwarte man vor allem im Bereich der Handies einen hohen Absatz von Endgeraeten, allerdings in einem "hart umkaempften Markt". Zumindest die Nachfrage, die sich derzeit abzeichne, bringe, wie Langheld in seiner Prognose ergaenzte, "alle bisherigen Kalkulationen zum Purzeln".

Vorbild fuer die Entwicklung der neuen Pockets war, so Langheld, das mit ueber einer Million Einheiten meistverkaufte analoge Pocket-Telefon "Microtac". Die im schottischen Easter Inch gefertigten Geraete werden Motorola zufolge zu einem Listenpreis von 2990 Mark in den Handel gehen, sind mit einer SIM-Karte im Scheckkartenformat ausgeruestet und mit 250 Kubikzentimeter nur geringfuegig groesser als eine Zigarettenschachtel.

Je nach Einsatzzweck beziehungsweise Funkversorgung hat der Benutzer die Wahl zwischen dem Modell 5080 GSM mit einer HF- Ausgangsleistung von 0,8 Watt und dem leistungsfaehigerem 5000 GSM mit einer HF-Ausgangsleistung von zwei Watt. Abhaengig von der Batterie - insgesamt stehen drei Akku-Versionen zur Verfuegung - gewaehrleisten die Mini-Handies eine Sprechzeit bis zu 150 Minuten sowie eine Betriebsbereitsschaft von maximal 24 Stunden.

Was die Konkurrenz zwischen den beiden D-Netzbetreibern Telekom und Mannesmann angehe, will man, wie der deutsche Motorola-Chef darstellte, als "Geraetelieferant neutral bleiben".

Gleiches gilt fuer das hart umkaempfte Service-Provider-Geschaeft, wo die Company mit Motorola Tel-co einen eigenen Ableger unterhaelt, dessen Hauptaufgabe es sei, "Karten zu verkaufen" und der bei der Endgeraetebelieferung "alles andere als bevorteilt wird".

Zukunftsmusik ist momentan noch das an das Veba/Thyssen- Konsortium lizenzierte E1-Netz, wenn es jedoch startet, wird Motorola, so Langhelds Ausblick, "sicherlich mit entsprechenden Produkten auf dem Markt sein".