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Motorola hofft auf das "Nike"-Phänomen

25.08.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Motorola geht Presseberichten zufolge auch in absehbarer Zeit von einem Wachstum im Handy-Geschäft aus. In einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters sagte der Leiter der Mobilfunksparte, Tom Lynch, er erwarte nach Kundenbefragungen für 2004 einen Anstieg der branchenweiten Absatzzahlen um zehn bis 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dies stelle immer noch einen guten Wert dar, so Lynch, wenngleich die Zeiten eines exponentiellen Wachstums beim Handy-Verkauf vorbei seien. Nachdem der Markt eigentlich gesättigt sei, profitierten die Hersteller nun vom "Nike"-Phänomen, erklärte der Topmanager: So würden immer mehr Nutzer mehrere Mobiltelefone besitzen und - ähnlich wie Sportschuhe - je nach Gelegenheit das passende Handy-Modell auswählen.

Einer aktuellen Studie von Strategy Analytics zufolge schrumpfte Motorolas Anteil am weltweiten Handy-Geschäft im zweiten Quartal gegenüber dem vorangegangenen Dreimonatszeitraum von 15,4 auf 14,2 Prozent. Als Ursache nannten die Marktforscher starke Absatzeinbußen in China (Computerwoche online berichtete). Inzwischen sei die Nachfrage dort jedoch wieder gestiegen, erklärte Lynch. Um der einheimischen Konkurrenz Paroli zu bieten, will Motorola nun das Produktportfolio ausweiten und den Vertrieb in kleineren Städten ausbauen. Man habe in China zwar Marktanteil verloren, das Land stelle aber nach wie vor einen großen Wachstumsmarkt dar, so der Leiter der Mobilfunksparte. (mb)