MOTOMAGX: Motorola setzt auf magisches Linux

07.08.2007
Was kann an einem Handy schon magisch sein? Sein Design wohl kaum. Gesehen haben wir - zumindest wenn es um amerikanische Hersteller geht - mittlerweile alles von der Rasierklinge bis zum Kieselstein. Was liegt da näher, als endlich dem Betriebssystem mehr Bedeutung beizumessen?! Mit MOTOMAGX bekennt sich Motorola heute offiziell zu Linux.

Für manchen ist Linux das bessere Windows. Für manch anderen ist Linux ein Buch mit sieben Siegeln. Für Motorola ist Linux seit heute Programm. Beginnend mit den beiden aktuellen Handys RAZR2 V8 und ROKR Z6 will der krisengeschüttelte amerikanische Handyproduzent seinen Fokus auf das quelloffene Betriebssystem lenken. In den nächsten paar Jahren (konkreter will man offiziell noch nicht werden) sollen 60% aller Motorola-Handys auf dem Betriebssystem laufen und damit potenziell freier und erweiterbarer sein als alle Konkurrenten. Insbesondere Entwickler wird das freuen, weil ihnen Motorola damit eine neue Plattform zur Seite stellt, auf der sie leistungsfähige Software programmieren können.

Im Rahmen der MOTOMAGX genannten Plattform spielt Java eine entscheidende Rolle: als Standardumgebung für Anwendungen, die auf dem Telefon laufen sollen, wählt Motorola die Java Micro Edition - ein klares Bekenntnis zu einem weit verbreiteten Industriestandard. Wahrscheinlich noch im 4.Quartal 2007 will der Hersteller zwei weitere Türen für Programmierer öffnen: demnächst sollen sich auch native Linux-Anwendungen (direkt fürs Betriebssystem geschriebene) für MOTOMAGX kompilieren lassen. Die dritte Applikationsplattform nennt sich WebUI und lässt die Ausführung von HTML-/JS-/AJAX-Code in einer Browserumgebung zu. Der Volksmund nennt so etwas beispielsweise "Widget" oder "Web2.0"-Applikation und kennt es von GNOME, MacOS X, dem iPhone oder Windows Vista.