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Craig Barrett plaudert aus dem Nähkästchen

"Monopolisten? Wir doch nicht!"

16.09.1998
Von Michael Hufelschulte
Craig Barrett plaudert aus dem Nähkästchen

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Wer hätte das gedacht: Intel versteht unter "Monopol" etwas anderes als die US-Kartellaufsicht Federal Trade Commission (FTC), die Intels Geschäftsgebaren hin unter die Lupe nimmt. "Wenn wir ein Monopolist sind", jammerte Intel- Chef Craig Barrett im Rahmen einer Telefonkonferenz, "dann sind wir ein armseliger Monopolist." Sprach's und verwies darauf, daß Umsatz und Gewinn der Firma jüngst etwas durchgesackt seien. Die Fakten, die die FTC Intel diesbezüglich vorwerfe, gingen indes in Ordnung. Es stimme, daß man Intergraph, Compaq und DEC damit gedroht habe, den Chip-Hahn zuzudrehen. Mit allen dreien habe es Patentstreite gegeben, und deswegen seien diese Maßnahmen legal. Keine Auskünfte wollte Barrett zu Gerüchten geben, Intel plane die Übernahme von 3Com. Er erklärte lediglich, sein Unternehmen habe grundsätzlich kein Interesse an Netzwerk-Equipment für den Unternehmens- oder Backbone-Bereich. Und genau dort tummeln sich Unternehmen wie 3Com oder Cisco. Statt dessen will sich Intel das traute Heim vornehmen. Die Vernetzung von Rechnern innerhalb eines Haushaltes müsse so einfach werden, wie Lautsprecher an eine Stereoanlage anzuschließen, forderte Barrett.