Monokultur = DV-Mismanagement

19.03.1976

"Anwendungsplanung als Voraussetzung für wirtschaftlichen Hardware-Einsatz" war die Zielsetzung für Rudolf Nechutniss, als er im Oktober 1973 die Leitung der Abteilung Organisation und Datenverarbeitung der Voith Maschinenfabriken übernahm. Im Rahmen der geplanten Anwendungen sollten als erstes die Insellösungen auf dem Software-Sektor integriert werden. Höchste Priorität hatten ferner der Aus- und Aufbau der vorhandenen Datenbestände zu Planungs- und Kontrollinstrumenten sowie eine Kostensenkung bei den vorhandenen Anlagen. Denn, so Nechutniss: "Das muß einmal gesagt werden. Für viele Firmen ist die DV-Konfiguration vom Anschaffungswert her gesehen zur teuersten Anlage des Gesamtunternehmens geworden. Es gibt Firmen, wo keine Produktionssmaschine so teuer ist wie inzwischen die Hardware". Die Initiative, die eine Änderung der Mißstände herbeiführen soll, muß nach Meinung von Nechutniss letztlich vom Leiter der Organisation Datenverarbeitung ausgehen. "Das DV-Management soll agieren und nicht reagieren." Unternehmerisches Denken und Vertrauen in das eigene Können spricht er den herstellertreuen seiner Kollegen ab: "Wer dem Hersteller gegenüber betont, daß der Vorstand es so gewollt habe und wer als Datenverarbeiter weiterhin treu zu 'Monokultur' und kurzfristigen Mietverträgen tendiert, stellt sich ein Armutszeugnis aus. Das ist Mismanagement".

Der Erfolg bei Voith spricht für sich: Bei ständigem Ausbau Konfiguration entstanden im Geschäftsjahr 1974/75 exakt 10,4 Prozent weniger Hardwarekosten als im Jahre 1972/73.