Technik aus der Weltraumforschung

Mojix verspricht günstigere RFID-Lösungen

14.04.2008
Das kalifornische Start-up Mojix will RFID-Technik (Funketiketten) für Anwender deutlich kostengünstiger anbieten.

Es hat dazu Lösungen entwickelt, die vor allem großflächigere Installationen vereinfachen sollen. Mojix nutzt für sein "STAR"-System passive RFID-Tags, die keine Stromversorgung und keinen eigenen Sender besitzen. Die Reichweite solcher Funketiketten mit herkömmlichen Lesegeräten liegt nur um die zehn Meter, was die Einsatzmöglichkeiten entsprechend einschränkt.

Der Mojix-Chef Ramin Sadr und verschiedene seiner Kollegen arbeiteten einem Bericht des "Wall Street Journal" zufolge Ende der 1980er Jahre im Jet Propulsion Laboratory der US-Weltraumbehörde NASA an Systemen für die Langstreckenkommunikation mit Raumschiffen. Jetzt haben sie versucht, einige der damaligen Konzepte auf RFID zu übertragen.

Mojix verwendet ein Netz preiswerter Transmitter, um Funkenergie an in der Nähe befindliche Tags zu übertragen. Die Etiketten wiederum antworten, indem sie Signale an einen ungewöhnlich hoch empfindlichen zentralen Empfänger schicken. Jeder Mojix-Receiver kann Signale von bis zu 512 Transmittern auffangen, die ihrerseits bis zu 200 Meter entfernt sein dürfen. Das deckt laut Sadr eine hundert Mal so große Fläche ab wie vergleichbare Systeme mit konventionellen Readern.

Konkrete Preise für sein System nennt Mojix (noch) nicht. Die Firma schätzt aber, dass ihre RFID-Lösungen Anwenderfirmen 20 bis 25 Prozent billiger kommt als andere typische Installationen und noch dazu zusätzliche Leistungsmerkmale aufweist.

RFID-Anwendungen mit größerer Reichweite bieten bislang vor allem Hersteller an, die auf aktive Tags setzen. Solche Funketiketten sind allerdings erheblich teurer als passive - laut Analyst John Fontanella von AMR Research beträgt die Preisspanne hier vier bis über 1000 Dollar. (tc)