Moeller stemmt einen weltweiten SAP-Rollout

04.12.2006
Der Energieverteilungs- und Automatisierungsspezialist will seine Geschäfts- undLogistikprozesse vereinfachen.

Mit etwa 8700 Mitarbeitern in mehr als 80 Ländern ist die Moeller Unternehmensgruppe aus Bonn weltweit präsent. In den beiden vergangenen Jahren hat der Anbieter von Komponenten und Systemen für Energieverteilung und Automatisierung seine neun europäischen Gesellschaften innerhalb von 18 Monaten an das SAP-System angebunden - über alle Module von der Logistik bis zu Finanzbuchhaltung und Controlling. Noch in diesem Monat sollen Australien, Singapur und Brasilien unter Dach und Fach gebracht werden. Die Projektlaufzeiten betragen dabei weniger als sechs Monate, so der Moeller-CIO Patrick O’Keeffe. Dabei sei dieses Projekt durchaus aufwändig: "Hier geht es nicht um einen Quasi-Rollout, sondern um ein strukturiertes Ausrollen von Templates."

Projektsteckbrief

Mit Hilfe eines weltweit einheitlichen ERP-Systems will Moeller die Transparenz innerhalb des Konzerns so verbessern, dass sich Geschäftsprozesse und unterschiedliche Stammdaten harmonisieren lassen. In der Folge hofft das Unternehmen, auch die Produkte und Dienstleistungen für seine Kunden zu verbessern. "Demnächst kann unser Logistikzentrum in Meckenheim verbindliche Aussagen zu den weltweiten Lagerbeständen treffen und daraus Entscheidungen ableiten", beschreibt O’Keeffe den angestrebten Vorteil gegenüber der Ist-Situation.

Um dieses Ziel zu erreichen, holte sich Moeller den Dortmunder IT-Dienstleister Uniorg ins Boot. Welche Kraftanstrengung das Projekt für die SAP-Spezialisten bedeutet, beschreibt Uniorg-Geschäftsführer Norbert Lakämper: "Ein halbes Jahr lang jeweils zwei Wochen in Deutschland für die Entscheidungsfindung und das Einbinden in die Moeller-Prozesse, dann für die landestypischen Anpassungen jeweils eine Woche vor Ort."

Die angewandte Methode sieht folgendermaßen aus: Die Muttergesellschaft gibt den Töchtern die wesentlichen Entscheidungen vor und übernimmt die komplette Steuerung des Rollouts. Zunächst haben Moeller und Uniorg gemeinsam Ziele, Prozesse und Vorgehensweise festgelegt. Auf dieser Basis entwickelten sie das Template. Den Rollout übernahmen gemischte Teams aus Uniorg- und Moeller-Mitarbeitern. (qua)