Ratgeber Energieeffizienz im Data Center

Moderne Kühlung drückt RZ-Kosten

07.12.2012
Von  und Jürgen Bilowsky
Ulf Schade ist Solution Manager im Bereich Dynamic Datacenter und Data Management bei Computacenter. In dieser Position verantwortet er die technologische Ausrichtung, Architektur, Lösungs- sowie Beratungsentwicklung des Unternehmens in diesem Bereich und agiert als Technologieexperte.

Blockheizkraftwerke in Kombination mit Absorptions-kältemaschinen steigern die Energieeffizienz

Eine weitere Variante für einen energieeffizienten RZ-Betrieb ist der Einsatz von Blockheizkraftwerken (BHKW). Unternehmen, die damit auf ihrem Werksgelände Strom und Wärme produzieren, haben zunächst das Problem, dass die im Sommer produzierte Wärme keinen Abnehmer findet. Denn in der warmen Jahreszeit ist das Heizen der Büroräume in der Regel nicht erforderlich. Allerdings kann der Wirkungsgrad eines BHKW durch die Nutzung von Absorptionskältemaschinen erhöht werden. Bei diesen erfolgt im Gegensatz zu Kompressionskältemaschinen die Verdichtung durch eine temperaturbeeinflussende Lösung des Kältemittels. Durch Nutzung von BHKW-Warmwasser mit einer Temperatur von mehr als 55 Grad Celsius kann die Absorptionskältemaschine eine zusätzliche Kühlleistung für das Rechenzentrum liefern. Die Zuführung von warmem Wasser erzeugt dabei die benötigte Antriebsenergie des Kältekreislaufs.

Unabhängig von einem BHKW sind diese Kältemaschinen im Rechenzentrum sinnvoll und effizient einsetzbar, wenn heißes Wasser in nahezu unbegrenzter Menge zur Verfügung steht. Das ist zum Beispiel in Unternehmen der Fall, in denen der Fertigungsprozess eine Kühlung mit Wasser erfordert und dieses quasi als „Abfallprodukt“ zur Verfügung steht. Im Winter wird die vorhandene Wärmeenergie zur Beheizung der Gebäude genutzt und die Kühlung der RZ-Fläche über indirekte oder direkte freie Kühlung realisiert.