Moderne Computer äußern Verständnis

13.02.2004
Von Karl-Heinz Land

Mobilfunk-Mehrwertdienste wie Handy-Klingeltöne, -Spiele oder -Logos haben ihr Marktpotenzial im Mobile Commerce bereits bewiesen. Doch die bis dato umständliche Bedienung über SMS und WAP muss nicht sein - eine komfortable und zielgruppengerechte Kunden-"Ansprache" im Mobile-Commerce erleichtert die Handhabung der Auswahl-, Bestell- und Bezahlvorgänge. Zur Zielgruppe passende, sogar personalisierbare Stimmen in einer attraktiven, zum Beispiel mit den neuesten Chart-Hits hinterlegten akustischen Umgebung halten die Anrufer in der Anwendung und überreden sie zum Kauf.

Voice-Portale öffnen sich

Erste Voice-Portale mit Multimedia-, Infotainment- und Lifestyle-Angeboten für die jugendliche Handy-Generation entstehen bereits und schaffen nicht zuletzt auch ein attraktives Werbeumfeld. Sind sie erst einmal als Massenmedium akzeptiert, wollen die Anbieter darüber hinaus auch "Handy-ferne" Waren und Dienstleistungen - von der Kinokarte bis zur Urlaubsreise - anbieten. Parallel dazu werden weitere Zielgruppen erschlossen, etwa mit Geschäftskundenportalen, die aktuelle Informationsinhalte personalisiert bereitstellen.

Um auch außerhalb des Büros produktiver arbeiten zu können, sollen die Mitarbeiter überall und jederzeit auf E-Business-Anwendungen und Daten zugreifen können. Die Sprachsteuerung bietet auch hier einige Vorteile, denn zur verbalen Interaktion genügt ein simples Telefon oder Handy. Eine Datenverbindung muss nicht hergestellt werden, falls das Notebook oder der PDA mal im Büro geblieben sind. Als Beispiel soll der Vertriebsmitarbeiter einer Versicherung dienen: Mit einem Sprachdialogsystem erhält er über sein Handy Zugang auf die diversen branchenspezifischen Anwendungen. So kann er kurz vor einem Kundentermin noch im Auto die nötigen Daten in das System eingeben. Dieses teilt ihm daraufhin die Kundenhistorie oder individuell berechnete Tarifmodelle mit. Zusätzlich lassen sich Termine und Kontaktdaten verwalten sowie Geschäftsdaten abfragen und verschiedene Anwendungen wie E-Mail aufrufen.

Egal, welches Unternehmen die sprachbasierenden Services für Kunden, Partner oder Mitarbeiter auch anbietet, eine Branche ist immer der Gewinner: die Telekommunikationsgesellschaften. Weil jedesmal ein Telefongespräch abläuft, profitieren von dem Trend sowohl die Festnetz- als auch Mobilfunkbetreiber. Die Carrier erwarten, dass ihre stagnierenden oder gar sinkenden Einnahmen in ihrem Kerngeschäft, der Telefonie, mit dem Durchbruch von Sprachanwendungen wieder steigen. Zudem können sie lukrative, kostenpflichtige Mehrwertdienste anbieten und im Voice Commerce mitmischen - und damit den durchschnittlichen Umsatz pro Kunde (ARPU = Average Revenue Per User) als entscheidenden Wettbewerbsfaktor steigern.