Modcomp-Fortran für IBM-Anwender

05.03.1976

MÜNCHEN - Immer mehr Anwender mit großen Universalrechnern gehen dazu über, für die Verarbeitung technisch-wissenschaftlicher Programme autonome Minicomputer einzusetzen - einmal, weil es wirtschaftlicher ist, zum anderen, um den Technikern im eigenen Hause (den "Progeßrechnern") die gleichen Bedingungen wie den Kaufleuten (den "Prozeßrechnern") in bezug auf den Rechnerzugang zu schaffen. Und schließlich, weil's im Einzelfall sogar Leistungsvorteile bringen kann. Hierbei geht es wohlgemerkt nicht um die Ablösung eines kommerziellen Jumbos.

Modular Computer Systems, München, hat jetzt für seinen "Maxi-Mini" Modcomp IV einen erweiterten Fortran-Compiler FR4 angekündigt, der es vor allem Benutzern des Systems 370 erleichtern soll, ihre in FOR IV, Level H geschriebenen Programme auf Mittelklasse-Rechnern zu implementieren. So ist auch die Syntax dem IBM-Übersetzer angepaßt.

Der neue Compiler unterstützt - so Modcomp - "Eigenschaften wie Real 8, Integer 4, gemischt mit einfacher Genauigkeit, Implizit, Encode/Decode, Fehler- und Endeverzweigungen in Read/Write-Statements". Er bietet einen Adreßraum von maximal 256 KB. - das dürfte im Normalfall ausreichen, alle Fortran-Programme unsegmentiert fahren zu können, zumal der Modcomp-Rechner ein System mit virtueller Speicherverwaltung ist. Zu den Anschaffungskosten sagt der Hersteller: "Wer einen Modcomp IV für 300 000 bis 500 000 Mark kauft, bekommt den Compiler umsonst mitgeliefert."

Wer sich bereits Angebote von DEC, HP, DG, Varian oder Interdata eingeholt hat, wird von derartigen Vertragskonditionen nicht überrascht sein. Eher schon der "eingefleischte" IBM-Anwender. de

Informationen: Modular Computer Systems GmbH, 8000 München 81, Arabellastraße 4