TK-Kosten im Unternehmen reduzieren

Mobility muss nicht teuer sein

19.02.2008

Feintuning

Schließt das Unternehmen anschließend noch sämtliche Verträge bei einem gemeinsamen Mobilfunkanbieter ab, passt die Tarife für Telefonie und Datenübertragung den Nutzerprofilen an und überprüft sie regelmäßig (beziehungsweise beauftragt damit einen Dienstleister), ist schon viel gewonnen. Darüber hinaus gibt es jedoch noch eine Reihe von Speziallösungen, um zusätzliche Einsparungen herauszuholen. Dazu zählen die bereits in Teil 3 der Serie "TK-Kosten" an einem Anwenderbeispiel (Dachser) beschriebenen GSM-Gateways. Dabei handelt es sich um Mobilfunkadapter mit einer bis mehreren SIM-Karten, die sich nach außen wie ein Handy verhalten und intern an die TK-Anlage angeschlossen werden. Unternehmen vermeiden damit teure netzübergreifende Telefonate, etwa vom Fest- ins Mobilfunknetz und umgekehrt, da sämtliche Anrufe über die PBX abgewickelt werden. Je nach Vertrag kosten die somit netzintern geführten Gespräche nur noch drei bis fünf Cent je Minute oder sind umsonst – verglichen mit den ansonsten aufgerufenen 15 bis 17 Cent je Einheit.

Mit GSM-Gateways können Firmen teure netzübergreifende Telefonate vermeiden.
Mit GSM-Gateways können Firmen teure netzübergreifende Telefonate vermeiden.
Foto: ECOTEL

GSM-Gateways werden häufig auch im Rahmen einer Unified-Communications- oder Fixed-Mobile-Convergence-Lösung (FMC) zusammen mit einer IP-basierenden oder Hybrid-TK-Anlage verwendet und erlauben so auch günstige internationale Telefonate via VoIP. Andersherum kann ein Mitarbeiter im Ausland eine nationale SIM-Karte verwenden, um über die dortige Filiale zu telefonieren, und bleibt dank des One-Number-Konzepts unter seiner Festnetznummer erreichbar.

Peter Cappeletti, Vertriebsleiter beim GSM-Gateway-Hersteller Comsat, weist darauf hin, dass sich solche FMC-Lösungen, wie sie von Herstellern wie Avaya oder Siemens Enterprise Communications angeboten werden, auch kostengünstig im Kleinformat realisieren ließen – mit einer ISDN-Anlage, einfachen Handys und einem GSM-Gateway. Eine entsprechende Zwei-Kanal-Lösung, die es bereits ab 200 Euro gebe, mache das Mobiltelefon zur Nebenstelle. Gleichzeitig würden Grundfunktionen wie Rückvermittlung oder Makeln bereits die Bedürfnisse der meisten mittelständischen Unternehmen decken. "Konferenzschaltungen mit mehr als drei Teilnehmern – wer macht das schon", so Cappeletti. Auch häufig angebotene Features wie die Möglichkeit, am Handy Gespräche mitzuschneiden, bezeichnet er als praxisfremd. Und einen entgegengenommenen Anruf könne man auch mit einem einfachen Mobiltelefon über DTMS-Töne und Tastaturwahl weiterleiten. "Dafür braucht man kein Symbian-Smartphone, das macht die Sache unnötig teuer", erklärt der Comsat-Manager.

Was die Preis-Nutzen-Frage angeht, verspricht Cappeletti, dass sich die Einmalinvestition von 200 Euro in ein GSM-Gateway bei 70 bis 90 Prozent Kostenersparnis meist schon nach sechs Monaten amortisiert hat. Im Ausland ließen sich die Telefongebühren über eine Call-Back-Funktion immerhin um 40 Prozent reduzieren. Der Comsat-Manager bezieht sich dabei jedoch vorwiegend auf kleine bis mittelgroße Firmen. So können große Unternehmen mit dem Carrier ihrer Wahl spezielle Sonderkonditionen für Festnetz- oder Auslandstelefonate aushandeln. Abhängig von der Anzahl von Mobilfunkverträge sind mitunter Aufschläge für das Roaming im europäischen Ausland kein Thema mehr.