Mobility: Fast alles geht auch unterwegs

04.03.2005
Von 
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.

Mobile Devices sind gefragt wie nie zuvor. Das belegen auch die jüngsten Zahlen der Marktforscher. So geht beispielsweise Gartner davon aus, dass im laufenden Jahr erneut die Notebooks der maßgebliche Treiber für das Wachstum im weltweiten PC-Geschäft sein werden. Während der Absatz von Arbeitsplatzrechnern der aktuellen Prognose zufolge nur um 6,1 Prozent steigen wird, könnten die Hersteller 2005 über 17 Prozent mehr mobile Rechner verkaufen als noch im vergangenen Jahr. 2004 war der Anteil der Notebooks am weltweiten PC-Absatz auf 38,7 Prozent gewachsen. Ein Jahr zuvor hatte dieser Wert 33,8 Prozent betragen.

Sony baut mit den Notebooks seiner neuen "Vaio-FS"-Serie auf die überarbeitete Centrino-Technik von Intel. Foto: Sony

Mobile Rechner würden für eine zunehmende Zahl von Nutzern attraktiver, erläutert Gartner-Analyst George Shiffler den Trend. Gründe dafür seien weiter fallende Preise sowie erweiterte Funktionen in Sachen drahtlose Netzanbindung und Multimedia. Damit dies so bleibt, hat Intel vor kurzem eine unter dem Codenamen "Sonoma" entwickelte Variante seiner Mobilplattform "Centrino" vorgestellt. Neben neuen schnelleren Prozessoren der Pentium-M-Reihe und dem bewährten WLAN-Modul haben die Intel-Techniker zahlreiche Funktionen aus dem PC-Segment in die überarbeitete Plattform integriert. So können künftige Notebooks mit der schnelleren Grafikschnittstelle PCI Express, Double-Data-Rate- (DDR-)2-Speicher und Serial-ATA-Festplatten ausgerüstet werden.

Musste sich Intel im PC-Geschäft während der vergangenen Jahre einer stärker werdenden Konkurrenz durch AMD erwehren, hat der Chiphersteller den Markt für mobile Plattformen noch fest in der Hand. Bislang war AMD nicht in der Lage, dem Centrino die Stirn zu bieten. Das könnte sich 2005 jedoch ändern. Der ewige Zweite im Prozessorgeschäft hat angekündigt, mit dem "Turion" eine neue Prozessorreihe speziell für Notebooks herauszubringen. Eine komplette Plattform inklusive Chipsatz und WLAN-Modul ist dagegen nicht geplant. Bislang halten sich die AMD-Verantwortlichen mit Details noch zurück.

Während das Notebook-Geschäft floriert, fristet die vor zwei Jahren mit großem Marketing-Getöse auf den Markt geworfene Spezialform der Tablet-PCs nach wie vor ein Nischendasein. Hoffnungen von Anbietern wie Acer haben sich nicht erfüllt. Die Taiwaner hatten prognostiziert, Tablet-PCs würden binnen weniger Jahre rund ein Viertel des gesamten Notebook-Geschäfts ausmachen. Analysten von International Data Corp. (IDC) schätzen, dass 2004 weltweit weniger als eine Million dieser Geräte verkauft wurden. Das entspricht weniger als 0,5 Prozent des gesamten PC-Marktes. Als Gründe für die flauen Geschäfte nennen Branchenbeobachter die nach wie vor hohen Preise der Geräte sowie die fehlenden Anwendungen. Demnach müsste es mehr Tablet-spezifische Applikationen für vertikale Märkte wie das Gesundheitswesen oder die Versicherungsbranche geben.