Zentrale Verwaltung von Smartphones ist fast unmöglich

Mobilität mit Mängeln

21.05.2008
Von Hadi Stiel

Lieber keine iPhones im Unternehmen!

Ken Dulaney, Analyst bei Gartner, zielt mit seiner Kritik insbesondere auf das Smartphone von Apple: "Er ist im Grund ein iPod mit Telefonfunktion und sollte - als reines Spielzeug gebrandmarkt - keinesfalls im Unternehmen Einzug halten." So fehlten neben dem Support für Enterprise-, Verwaltungs- und Fernwartungsfunktionen aktuell grundlegende Security-Features sowie Mechanismen für einen ausreichenden Schutz vor Datenverlust - von den kurzen Akkulaufzeiten ganz zu schweigen. Immerhin will Apple im Verlauf dieses Jahres über eine neue Firmware die bestehenden Support- und Sicherheitslücken reduzieren. Dazu sollen ein Personal Information Manager (PIM), Activesync sowie IPSec-VPN-Client und Wireless Application Protocol (WAP)2 zur Sicherung kabelloser Verbindungen gehören. Über ein SDK können lizenzierte Drittanbieter die Business-Tauglichkeit des Geräts mit Zusatzanwendungen steigern.

Ähnlich wie im PC-Umfeld hat die Open-Source-Seite auch im mobilen Bereich die Hoffnung noch nicht begraben, dass sich Linux über kurz oder lang als anerkanntes Betriebssystem etabliert. Linux könne seine Stärken, was Verwaltbarkeit und Sicherheit betreffe, über das Desktop-Betriebssystem hinaus auch auf Business-Smartphones ausspielen, meint Red-Hat-Manager Dirk Kissinger. Sein Argument: "Die mobilen Endgeräte müssen von der Zentrale aus gleich den Desktops überwach-, verwalt- und absicherbar sein." Bis sie jedoch ähnlich kontrollierbar seien, werde es noch einige Zeit dauern, schränkt Kissinger zugleich ein. Als eigentliches Problem bei den Smartphones sieht er indes "den proprietären Zuschnitt der Betriebssysteme und der Software, die darauf läuft". Diese machten es den Entwicklern, Unternehmen sowie den Betreibern von Client-Management-Diensten fast unmöglich, alle notwendigen Anpassungen zu treffen. Oberflächen, Funktionen und Ladeprozesse könnten somit nicht exakt auf die speziellen Einsatzanforderungen hin abgestimmt werden. Er empfiehlt daher, durchgängig Smartphones unter Linux einzusetzen: "Die Betriebs-Software hinter dem Stack einzusehen und für alle Client-Management-Aufgaben in den Code einzugreifen - gegebenenfalls den Stack selbst zu verändern - das lässt nur ein offenes Betriebssystem ohne Lizenzauflagen zu."