Jeder Dritte wechselwillig

Mobilfunker können Smartphone-User kaum halten

16.09.2010
Von pte pte
Der Wechselwille unter den Mobilfunkkunden ist in den vergangenen Jahren signifikant gestiegen.
Smartphone-Besitzer wollen vor allem eines: Hohe Netzqualität
Smartphone-Besitzer wollen vor allem eines: Hohe Netzqualität

Mit dem Hype um Smartphones und mobiles Breitbandinternet haben sich laut Nokia Siemens Networks (NSN) neben dem Telekom-Markt auch Bedürfnisse und Prioritäten der User verändert. So ist mit beinahe 40 Prozent mittlerweile mehr als jeder dritte deutsche, britische und US-amerikanische Smartphone- und Datacard-Anwender bereit, den Mobilfunkbetreiber innerhalb eines Jahres zu wechseln, wie der Netzwerkausrüster aufzeigt. Dafür ist die gebotene Qualität der Mobilfunknetze ausschlaggebend. Die Kunden sind schlichtweg unzufrieden.

"Beim Telefonieren bestehen keine sonderlich großen Unterschiede zwischen den einzelnen Netzbetreibern mehr", sagt Rafaela Möhl, Pressesprecherin beim Online-Tarifberater teltarif, im Gespräch mit pressetext. "Beim mobilen Internet ist das jedoch anders." Sowohl in Sachen Geschwindigkeit als auch bei der Netzabdeckung weisen die einzelnen Anbieter große Qualitätsunterschiede auf. "Wenn User etwa einen hohen Wert auf schnelles mobiles Internet legen, ist eine starke Wechselbereitschaft vorstellbar", meint Möhl.

"Preiskampf geht weiter"

"T-Mobile und Vodafone haben bei Netzgeschwindigkeit und Flächenabdeckung die Nase vorn, während beispielsweise E-Plus bei der Geschwindigkeit noch hinterher hinkt", erläutert Möhl gegenüber pressetext. Auf Kundenjagd war bisher jedoch immer der Faktor Preis das entscheidende Argument. "Der Preiskampf geht weiter", obwohl mit Smartphones und mobile Web nunmehr Kaufkriterien wie Netzqualität und Service stärker in den Mittelpunkt rücken. So werden auch die Angebote für mobiles Internet laufend günstiger, erklärt die Expertin.

Gerade in Märkten mit einer hohen Smartphone-Penetration wie etwa Deutschland ist die Kundenloyalität gegenüber ihren Netzbetreibern aber überaus niedrig. Nokia Siemens zufolge ist die Unzufriedenheit der Konsumenten mit der Netzwerkqualität und somit die Wechselbereitschaft seit 2008 deutlich gestiegen, als sich der Markt für Smartphones und mobiles Breitband richtig entfaltete. Abdeckung, Netzzugang und Geschwindigkeit der Internetverbindung rücken seither in den Fokus der Kundennachfrage. Über den Preis hinaus sollten die Betreiber dies bei ihren Angeboten berücksichtigen. (pte)