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Mobilfunkchips: Siemens versetzt Infineon

21.03.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Elektronikkonzern Siemens will die Chips für seine neuen UMTS-Handys nicht ausschließlich bei seiner Halbleitertochter Infineon kaufen. In einem Interview mit dem Magazin "Focus Money" erklärte Volker Jung, Chef des Konzernbereichs Information and Communications (IC), dass sich sein Unternehmen in fortgeschrittenen Verhandlungen mit einem zusätzlichen Zulieferer befinde. Nach Angaben der Zeitschrift handelt es sich dabei um den US-Halbleiterhersteller Motorola. Ein Sprecher des Münchner Konzerns wollte diese Aussage nicht bestätigen. Er erklärte lediglich, Siemens suche einen weiteren Lieferanten, um die Abhängigkeit von Infineon zu reduzieren. Außerdem hoffe man, durch eine Partnerschaft bei der Entwicklung von Mobiltelefonen der dritten Generation Zeit und Kosten zu sparen. Siemens plant, noch vor Jahresende ein UMTS-Handy

vorzustellen, im kommenden Jahr soll dann die Auslieferung der neuen Mobilfunkgeräte beginnen.

Nach dem Pressebericht fiel der Kurs der Infineon-Aktie um sechs Prozent auf 25,24 Euro, der Wert des Siemens-Papiers sank um 3,1 Prozent auf 74,02 Euro. (mb)