.Weitere Preisrunde für Februar 1993 angekündigt

Mobilfunk: Mannesmann legt Mit D2-Netz einen Blitzstart hin

18.12.1992

DÜSSELDORF (CW) - Mehr als zufrieden mit dem bisherigen Geschäftsverlauf zeigt sich die Mannesmann Mobilfunk GmbH. Der private Telekom-Konkurrent wird eigenen Angaben zufolge bis zum Jahresende bereits 100 000 Kunden in seinem digitalen D2-Netz betreuen. Gleichzeitig kündigten die Düsseldorfer Mobilfunker zum 1. Februar 1993 eine weitere Tarifsenkung an.

Das Erreichen der 100 000 Kunden-Marke nach so kurzer Zeit habe, wie Geschäftsführer Peter Mihatsch betonte, "die eigenen Erwartungen übertroffen". Der Mannesmann-Chef begründete den Erfolg mit der Qualität des D2-Netzes und des eigenen kundenorientierten Marketings sowie der Preisentwicklung auf dem Endgerätemarkt. Optimistisch blickt der D2-Anbieter denn auch in die Zukunft. 300 000 Teilnehmer bis Ende 1993 seien, so Mihatsch, "durchaus realistisch".

Zwei Faktoren würden dabei die Marktentwicklung positiv beeinflussen: weiter sinkende Preise sowohl für Endgeräte als auch die Gesprächseinheiten. Nachdem die Telekom mit einer Tarifermäßigung für ihr D1-Netz die private Düsseldorfer Konkurrenz - wenn auch geringfügig unterboten hatte, wollen die Mannesmänner nun mit einer weiteren Preisrunde kontern. So soll das Telefonieren im D2-Netz ab dem 1. Februar 1993 in der Hauptverkehrszeit nur noch 1,39 Mark pro Minute kosten, die übrigen Tarife bleiben jedoch unverändert.

Angesichts der derzeitigen Konkurrenzsituation im Mobilfunkmarkt war Mihatsch nicht bereit, für das zweite Halbjahr 1992 - also für den Zeitraum seit dem offiziellen Betriebsbeginn - konkrete Umsatzzahlen zu nennen. Insider gehen jedoch davon aus, daß im Rennen zwischen dem David Mannesmann und dem Goliath Telekom derzeit die privaten Newcomer die Nase eindeutig vorn haben; inoffizielle nach Angaben des "Handelsblatt" von momentan lediglich knapp 50 000 D1-Teilnehmern aus.

Ungeachtet dessen haben sich beide D-Netz-Anbieter zu einer Gemeinschaftsaktion für Unternehmen und Selbständige in den neuen Bundesländern entschlossen So sollen 10 000 Geschäftskunden, die bislang im Osten Deutschlands vergeblich auf einen Telefonanschluß im Festnetz gewartet haben, einen vergleichsweise günstigen Zugang zu den Mobilfunknetzen C, D1 und D2 bekommen. Hierzu werde die Telekom, so Mihatsch, insgesamt 10 000 Endgeräte zur Verfügung stellen. Die Aktion ende zu dem Zeitpunkt, wo der jeweilige Kunde einen terrestrischen Anschluß erhalte. Die Mannesmann-Kunden können auch international telefonieren. Entsprechende Roaming-Abkommen bestehen mit den schwedischen Netzbetreibern Televerket Radio und Nordic Tel, Dansk Mobil 'Telefon und Tele Danmark Mobil (beide Dänemark), Radiolinja (Finnland) sowie der Schweizer PTT.