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Mobiles Web interessiert vor allem Stubenhocker

08.09.2010
Von pte pte
"Mobiles" Internet wird in Europa zu 80 Prozent in den eigenen vier Wänden genutzt.
Nokia Siemens Networks, Zentrale in Espoo (Finnland)
Nokia Siemens Networks, Zentrale in Espoo (Finnland)
Foto: Nokia Siemens Networks

Gerade einmal die Hälfte der User verwendet mobiles Breitband von unterwegs. Zu diesem überraschenden Schluss kommt eine aktuelle Studie von Nokia Siemens Networks (NSN), die heute in Wien vorgestellt wurde.

Die Anforderungen an die mobilen Netze sind enorm. Bis 2015 steigt die Datennutzung auf 23 Exabyte an, was über 24 Millionen Terabyte und einer Steigerung von 10.000 Prozent gegenüber heute entspricht. "Die Erwartungshaltung der Kunden hinsichtlich Datenrate, Netzabdeckung und Stabilität wird in gleichem Ausmaß immer höher. Derartige Anforderungen können faktisch nur mit der nächsten Mobilfunkgeneration LTE bewältigt werden", erklärt Dietmar Appeltauer, Head of Subregion Central Eastern Europe Nokia Siemens Network, gegenüber pressetext.

Boom bei Apps schuld an Datenflut

Als Treiber für die rasant ansteigende mobile Breitbandnutzung gelten neben dem Boom an webbasierten Applikationen vor allem leistungsstarke mobile Endgeräte. Nokia Siemens Networks rechnet, dass Smartphones bereits im kommenden Jahr PCs den Rang ablaufen werden. Aber auch der kurzzeitige Netbook-Hype und die starken Notebook-Verkaufszahlen tragen das ihre zur stärkeren Nutzung von mobilem Breitband bei.

Zusätzliches Wachstumspotenzial ergibt sich daraus, dass ein Viertel der bestehenden kabelgebundenen Internetsurfer auch mobil surfen wollen. Im Vergleich zur Internetanbindung über Kabel ist die Anwendungszufriedenheit derzeit aber noch geringer. "Gerade beim Down- und Upload größerer Dateien, aber auch bei der Nutzung ressourcenintensiver Medieninhalte wie HDTV übers Web schneidet das mobile Internet mit seinen derzeitigen Möglichkeiten noch nicht so gut ab", sagt Appeltauer.

1,3 Millionen Österreicher sind mobil online

Ungeachtet dessen sind die über mobiles Internet übertragenen Datenmengen bereits heute gigantisch. In Deutschland wanderten 2009 rund 33,5 Millionen Gigabyte über das Mobilfunknetz. Vorzeigeland Österreich, das allein 1,29 Millionen mobile Breitband-User verzeichnet, verbuchte im selben Zeitraum 16,3 Millionen Gigabyte an Datenverkehr.

Von der nächsten Mobilfunkgeneration LTE erwartet sich Nokia Siemens Networks eine Überwindung des Stadt-Land-Gefälles. "Derzeit sind vor allem die Ballungsräume gut mit schneller Breitbandtechnologie versorgt. Durch die Nutzung eines niederen Frequenzspektrums bei LTE, das höhere Reichweiten pro Sendemast verspricht, eröffnen sich neue Möglichkeiten, um mobiles Breitband in bisher benachteiligte ländliche Gebiete zu bringen", erklärt Peter Wukowits, Nokia Siemens Networks Country Director Österreich. (pte)