Bitkom

Mobiles Internet nimmt stärker als mobiles Telefonieren zu

04.08.2012
Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland insgesamt rund 3,2 Milliarden Stunden Gespräche per Handy geführt. Das sei ein Plus von 4,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr, teilte der Branchenverband Bitkom auf Basis von Daten der Bundesnetzagentur mit.
Foto: Fotolia, Uwe Malitz

Jeder Bundesbürger habe im Schnitt fast 40 Stunden im Jahr bzw. mehr als drei Stunden (196 Minuten) im Monat mobil telefoniert. 2005 waren es noch nicht mal halb so viel (87 Minuten pro Monat). Verantwortlich für den Boom bei mobilen Gesprächen sind nach Ansicht des Bitkom insbesondere günstige Flatrate-Tarife und Minutenpakete. Die Zahl der abgehenden Gesprächsminuten ist der Erhebung zufolge um 4,6 Prozent auf 107 Milliarden gestiegen, die Zahl der in Mobilfunknetzen ankommenden Gesprächsminuten um 4,8 Prozent auf 86 Milliarden Minuten.

Da die meisten Gespräche im Rahmen von Flatrates oder Minutenpaketen abgerechnet würden, seien die Erlöse der Mobilfunkbetreiber mit Sprachdiensten trotz der starken Nachfrage rückläufig, so der Bitkom. Der Verband rechnet für dieses Jahr mit einem Minus von 4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf dann 14,6 Milliarden Euro. Weitere Gründe für den Rückgang seien zusätzlich zum Wettbewerb die Eingriffe der Regulierungsbehörden, beispielsweise durch Terminierungsentgelte im Inland und die Roaminggebühren im Ausland. "Dem Markt werden auf diese Weise Mittel entzogen, die für Investitionen in den Breitbandausbau im Festnetz und im Mobilfunk fehlen", sagte BITKOM-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder.

In Deutschland gibt es laut Bitkom rund 115 Millionen Mobilfunkverträge, fast 1,4 pro Einwohner. 88 Prozent aller Deutschen ab 14 Jahre besitzen mindestens ein Handy. Eine kürzliche Umfrage des Bitkom unter Smartphone-Besitzern hat ergeben, dass für diese Nutzer das Telefonieren nicht mehr die wichtigste Mobil-Anwendung ist. Danach gehen 43 Prozent der Smartphone-Besitzer jeden Tag mit dem Gerät ins Internet, aber "nur" 42 Prozent telefonieren täglich mit dem Gerät. Auf dem dritten Platz folgt kurz dahinter der Versand von Kurznachrichten (SMS) mit 41 Prozent.

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