Frequenzversteigerung 2009

Mobiles Breitband für die Provinz

22.09.2008
2009 bietet die Bundesnetzagentur (BNetzA) neue Frequenzen für Mobilfunkdienste zur Versteigerung an. Bundesnetzagenturchef Matthias Kurth möchte, dass sie vor allem für die Erschließung dünn besiedelter Gebiete mit Breitband genutzt werden.

Im April 2008 hat die Bundesnetzagentur angekündigt, neue Frequenzen für Mobilfunkdienste zu versteigern. In einem Interview mit der Wirtschaftszeitung Financial Times Deutschland äußert sich Matthias Kurth, Chef der Bundesnetzagentur, zu den Vergaberegeln. Der Chef der Regulierungsbehörde will vor allem die Versorgung in den ländlichen Regionen verbessern.

Er könne sich vorstellen, die Vergaberegeln so zu gestalten, dass die Anbieter ihre Dienste erst einmal auf dem Land anbieten müssen, bevor sie in die Städte dürfen, zitiert die Zeitung Kurth. Dies sei eine intelligente Möglichkeit, Breitbanddienste auch in dünn besiedelte Gebiete zu bringen. Diese werden von DSL-Anbietern kaum betreut, weil die Erschließung per Kupferkabel oder Glasfaser zu teuer ist.

Die Vergabe der Mobilfunkfrequenzen erfolgt technologieneutral. Eine Beschränkung des Einsatzes auf bestimmte Techniken, wie bei der Vergabe der UMTS-Frequenzen, wird es nicht geben. Das macht sie auch für Anbieter anderer Funktechniken interessant, etwa WiMAX-Betreiber. Sie können schnelle Internetverbindungen über mehrere Kilometer drahtlos übertragen und so die digitale Kluft vergleichsweise preisgünstig überbrücken.

Für die vier großen Anbieter klassischer Mobilfunkdienste sind die im Bereich 1,8 Gigahertz, 2 und 2,6 Gigahertz angesiedelten Frequenzen vermutlich weniger interessant. Das Spektrum im Bereich 790 bis 862 Megahertz, das durch die Umstellung von Analog- auf Digitalfernsehen frei wird und voraussichtlich 2011 zur Versteigerung kommt, hat deutlich bessere Übertragungseigenschaften. Die Signale sind weniger anfällig für Störungen und können über eine größere Entfernung übertragen werden. Deshalb können die Antennen weiter auseinander stehen und die Netze lassen sich preisgünstiger und schneller aufbauen. Auch die In-Haus-Versorgung funktioniert besser, weil die Funkwellen Wände und Decken leichter durchdringen.

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