ERP-Trends auf der CeBIT

Mobile Zugriffe, Datenanalyse und Projektverwaltung

17.02.2009
Von 
Vice President Software & SaaS Markets PAC Germany
Einige Hersteller von ERP-Software statten ihre Lösungen mit besseren Tools zur Datenauswertung aus und gestatten Anwendern, über Smartphones Daten zu übermitteln. Andere ergänzen ihre Business-Software um Zusatzbausteine. Hier lesen Sie, was Softwarehäuser auf der diesjährigen CeBIT zeigen.

Unternehmen steuern mit betriebswirtschaftlicher Software (Enterprise Resource Planning, kurz ERP) Vorgänge unter anderem in der Buchhaltung, Materialwirtschaft sowie im Ein- und Verkauf. Hatten Hersteller solcher Systeme in der Vergangenheit vor allem neue Funktionen entwickelt, konzentrieren sie sich nun verstärkt auf bessere Methoden, um Geschäftsdaten, die das ERP-System verwaltet, auszuwerten. Hier haben einige Softwarehäuser noch Nachholbedarf, wie Anwenderumfragen zur Zufriedenheit mit ERP-Applikationen belegen. Oft greifen Nutzer in Ermanglung brauchbarer Bordwerkzeuge auf "Microsoft Excel" zurück, um aus exportierten ERP-Daten Berichte zu erstellen.

Softwarehersteller verbessern die integrierten Berichtsfunktionen und bauen vermehrt Analyse-Features ein, mit denen Anwender beispielsweise ihre finanzielle Situation, die Zahlungsmoral ihrer Kunden sowie die laufenden Kosten überwachen können. Sie hoffen angesichts der Wirtschaftskrise auf offene Ohren bei möglichen Kundenfirmen.

Risiko-Management für Industriebetriebe

Beispielsweise hat die AP AG (Halle 5, Stand C24) aus Karlsruhe ein "aktives Risikomanagement" für das ERP-Produkt "APplus" entwickelt. Anhand von Kennzahlen aus ERP-Bausteinen wie der Services-Abwicklung und dem Rechnungswesen sollen sich Eintrittswahrscheinlichkeiten von Risiken errechnen lassen. Dazu gehören laut Hersteller Terminabweichungen oder eine zu hohe Fehlerquote in der Teilefertigung. Über Portalseiten werden diese Angaben aufbereitet, so dass sie verschiedenen Abteilungen sowie der Geschäftsleitung zugänglich sind. Für das Risiko-Management wertet das Modul außerdem Informationen wie den "Prozentsatz der Fertigstellung" (POC) und den Status von Teilabrechnungen aus der Projektverwaltung der ERP-Software aus.

Bestellwesen mit Budgetüberwachung

Erweiterte Auswertungsfunktionen verspricht auch das Softwarehaus Wilken Entire AG (Halle 5, Stand C38) aus Ulm. Das "Entire Finanz- und Rechnungswesen 7.1" wendet sich an Firmen aus den Bereichen Gesundheit und Soziales. Es verfügt über ein "Management-Reporting-System", mit dem der Anwender Unternehmensdaten aus dem gesamten Rechnungswesen auswerten können soll. Dabei gestatten es die Bedienoberflächen, über die dargestellten Werte auf einzelne Buchungsbelege zu verzweigen ("Drill-down-Analyse"). Eine eingebundene Beschaffungsfunktion erlaubt es Unternehmen, Bestellungen elektronisch abzuwickeln. Wilken zufolge überwacht ein Modul das Budget, so dass der Bedarfsträger mögliche Engpässe früh erkennt.

ERP-gestützte Absatz- und Umsatzplanung

Der ERP-Anbieter Abas aus Karlsruhe (Halle 5, Stand A18) hat für "Abas Business Software " eine neue Absatz- und Umsatzplanung für Industrieunternehmen erstellt. Anwender sollen damit Vertriebszahlen für eine kommende Periode planen können, und zwar sowohl für Einzelerzeugnisse als auch für Artikelgruppen. Dazu lassen sich neue Informationen heranziehen, aber auch Angaben zu ähnlichen oder vorhandenen Produkten. Planungsläufe sind für bestimmte Kundengruppen und Regionen möglich. Ferner sollen Unternehmen einen Soll-Ist-Vergleich schnell anfertigen können.