Mobile TV - das WM-Chaos

29.05.2006
Von 
Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 
Der Anpfiff auf dem Handy erfolgt weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

Wenn Sie diese Ausgabe in den Händen halten, dann sind es noch knapp zwei Wochen bis zum Anstoß des Eröffnungsspiels der Fußball-WM.

Hier lesen Sie …

  • wer Ihnen zur WM Fußball auf dem Handy zeigt;

  • welche Techniken hinter dem Handy-TV stecken;

  • wo die Vor- und Nachteile der Systeme liegen;

  • warum sich Deutschland mit der Einführung von Mobile TV so schwer tut.

WM-logo CW blau
WM-logo CW blau

Parallel dazu sollte eigentlich der Anpfiff für das Mobile-TV-Zeitalter in Deutschland erfolgen, so hatten zumindest einige Mobilfunkgrößen noch im Februar auf der Branchenmesse 3GSM Worldcongress in Barcelona getönt.

Wirrwarr der Standards

Durch Regulierungszank und das Setzen auf die falsche Technik droht Deutschland jedoch in die Abseitsfalle zu laufen - während Italiens Tifosi bereits zur WM die Ballkünste ihrer Mannschaft auf dem Handy verfolgen können. Auf der einen Seite fehlen hierzulande teilweise die Endgeräte, oder erforderliche Sendelizenzen wurden nicht erteilt, auf der anderen Seite kann der Fußball-Fan jedoch fünfminütige Spielzusammenfassungen auf seinem Handy betrachten oder TV-Shows um das runde Leder anschauen.

Das deutsche Chaos in Sachen Mobile TV versteht nur, wer sich etwas eingehender mit den damit verbundenen Business-Modellen und der zugrunde liegenden Technik befasst. So konkurrieren gleich vier verschiedene Techniken um die Gunst der Programmveranstalter und Zuschauer: T-DMB, DVB-H, MediaFlo und IP-Multicast.