Mobile IT beschleunigt den Güterverkehr

03.11.2004
Von in <a

Die Datenverbindung zum Endgerät erfolgt über GPRS in einem mobilen Virtual Private Network (VPN) des öffentlichen Funknetzes von T-Mobile und ist damit laut Railion flächendeckend verfügbar - zumal die Netzanbindung der Güterbahnhöfe im Zuge des Projekts ebenfalls verbessert wurde. "Durch die Kommunikation via GPRS besteht praktisch eine permanente Datenverbindung", erklärt Schäfer. Anders als bei dem Datenübertragungsverfahren HSCSD (Highspeed Circuit Switched Data), das bei jeder Aktion einen neuen Verbindungsaufbau erfordert, buchen sich Mitarbeiter heute zu Beginn ihrer Schicht einmal ein und bleiben dann online.

In Sachen Hardware fiel die Entscheidung zugunsten des Industrie-Handhelds "Dolphin 9500" von Handheld Products (HHP) auf Basis von Microsofts Betriebssystem "Pocket PC 2003". Das wetterfeste Gerät ist für das Arbeiten bei Dunkelheit ausgelegt und konnte daher in seiner Funktion als mobiler Railion-Gefährte überzeugen.

Mit der Einführung der neuen Lösung haben die Railion-Mitarbeiter erheblich an Mobilität gewonnen: Auf der Strecke, vor Ort beim Kunden oder im Rangierbahnhof lassen sich Daten nun direkt erfassen und in Echtzeit bearbeiten. "Wer heute einen Wagen zustellt oder abholt, kann sich vorab die entsprechenden Auftragsdaten ansehen und den Auftragsabschluss zeitnah dokumentieren", schildert Vornholdt die Vorzüge des CDD-Systems.

Das Mehr an Flexibilität hat seinen Preis: "In Summe hat das Projekt zehn Millionen Euro verschlungen", so Projektleiter Degenkolb. Mit einem positiven Return on Investment (RoI) rechnet das Unternehmen in zweieinhalb bis drei Jahren: "Betriebsführung und Wartung der Altanwendung haben jährlich mit bis zu sechs Millionen Euro zu Buche geschlagen - bei CDD kalkulieren wir mit lediglich zwei Millionen im Jahr", umschreibt Degenkolb das Einsparpotenzial. Als einen weiteren Vorteil erachtet Railion die heute unmittelbare Verfügbarkeit von Auftragsinformationen für das hauseigene Kundenservicezentrum. "Je aktueller die Daten, desto präziser die Auskünfte an unsere Kunden", bringt der Projektleiter die Bedeutung des neuen Systems auch für die Qualität von Produktion und Dienstleistungen auf den Punkt.

Die Bremsfaktoren

Ernsthafte Stolpersteine hat es laut Railion kaum gegeben. Dennoch kam es zu Pannen, durch die sich der Projektabschluss um einige Monate verzögerte: Als einer der Bremsfaktoren erwies sich ein Hardwarelieferant, der seine Zusagen hinsichtlich einiger technischer Parameter nicht einhalten konnte. "Wir mussten daraufhin im laufenden Projekt den Partner wechseln und ein anderes Gerät einsetzen", erinnert sich Marcus Beier von DB Systems, der Hardwarespezialist im Railion-Projekt. Möglich sei dies nur gewesen, weil die CDD-Anwendung auf Java basiere und somit die Portierung der Applikation auf ein anderes Endgerät keine allzu großen Änderungen erfordert habe. Damit jedoch nicht genug: Zwischenzeitlich vom Auslaufen des Supports für das Handheld-Betriebssystem Pocket PC 2002 unterrichtet, sah sich das Unternehmen gezwungen, kurzfristig auf die Nachfolgeversion Pocket PC 2003 umzusteigen. "Für uns bedeutete das, bei bundesweit 2000 bereits in der Schulung und in der