Mobile IT beschleunigt den Güterverkehr

03.11.2004
Von in <a

Zukunftsfähige Grundlage

Das sollte sich ändern: Angesichts des technisch verschlissenen Altsystems, aber auch aufgrund des Rückgabezwangs der analogen Funkfrequenzen an die Regulierungsbehörde für Post und Telekommunikation beschloss der Schienen-Carrier im Jahr 2001, eine neue Lösung auf einer technisch zukunftsfähigen Basis zu entwickeln. Für Railion bedeutete das den Umstieg von der primär drahtgebundenen Datenübertragung etwa via X.25 und TCP/IP auf die Plattform GSM/GPRS. Ziel war eine zentral administrierte Anwendung, die keine eigene Infrastruktur erforderte und das Ausmustern der alten Koppelrechner ermöglichte. Die bestehenden Abläufe und übergreifende Prozesse sollten dabei weitgehend unverändert bleiben. Nach einer europaweiten Ausschreibung, die DB Systems, der IT-Dienstleister der Deutschen Bahn, gewann, machte

sich Railion im Juli 2002 an die Umsetzung des Projekts.

"Heute erfolgt die Anbindung an die Backend-Systeme mittels GSM/GPRS", erklärt Ralph Schäfer, Leiter des Produktentwicklungsteams Supply-Chain-Management bei DB Systems, der das Railion-Projekt technisch begleitet hat. Seit März 2004 erledigen rund 3500 Railion-Mitarbeiter ihre Arbeit mit Hilfe moderner Industrie-Handhelds. Die für ihr operatives Geschäft benötigten Informationen etwa zur Überprüfung der Wagenreihung oder für den Funktions-Check der Wagenbremsen erhalten sie via Funk - unabhängig vom Aufenthaltsort. Nach Auftragabschluss wird der aktuelle Status über die elektronischen Assistenten direkt an die zentralen Rechensysteme gemeldet. Auf diese Weise sind heute auch die Disponenten im Kundenservicezentrum zeitnah informiert.

Die technische Basis

Grundlage der neuen Mobillösung ist das in Kooperation mit DB Systems entwickelte System "Cargo Digitale Datenkommunikation" (CDD). Die in Java programmierte Applikation befindet sich sowohl auf dem Server als auch lokal auf dem mobilen Client. Damit läuft sie unabhängig von der Verbindung zum Netz oder zum Server. Als intelligentes Bindeglied zwischen den Frontends und den Backend-Systemen dient der modular aufgebaute System-Management-Server: Das auf Solaris und Bea Weblogic basierende Kernstück der Anwendung fungiert als Middleware und ist zuständig für Sicherheitsmechanismen wie Authentifizierung und Autorisierung, aber auch für das Auditing, die technische und fachliche Protokollierung sowie die Nutzerverwaltung. Always online