Mobile IT beschleunigt den Güterverkehr

03.11.2004
Von in <a
Railion Deutschland, der Güterverkehrsbereich der Deutschen Bahn (DB), hat seine mobile IT-Infrastruktur von Grund auf modernisiert und damit seine Produktionsprozesse erheblich beschleunigt.

Mit Hilfe der neuen Mobilanwendung Cargo Digitale Datenkommunikation (CDD) erhalten die Railion-Mitarbeiter alle Informationen direkt am Gleis. Foto: Railion/Dieth

Das Arbeiten mit mobilen Endgeräten war für die Railion-Mitarbeiter kein Neuland: Bis zum Frühjahr 2004 war im bundesweiten DB-Güterverkehrsnetz eine Anwendung namens "Mobile Datenerfassung" (MDE) im Einsatz. Als Frontends dienten betagte, auf 386SX-Prozessoren basierende, tragbare Datenfunkgeräte, die lediglich über eine LCD-Anzeige verfügten. "In den Bahnhöfen waren jeweils Funkantennen beziehungsweise Koppelrechner installiert, die mit dem zentralen Großrechner in Verbindung standen", beschreibt Rolf Degenkolb, Projektleiter bei Railion Deutschland, die überholungsbedürftige Hardwarebasis der alten Lösung. Letztere deckte sämtliche Produktionsprozesse - von der Zustellung und Abholung der Wagen beim Kunden über die Reihung der Züge bis hin zu deren Überprüfung - ab.

Ein weiteres Manko der MDE-Altanwendung: Sie ermöglichte den Mitarbeitern zwar, Daten unterwegs zu erfassen, ihnen zugewiesene Aufträge mussten sie allerdings noch in Papierform entgegennehmen. Die Folge war ein Hantieren mit Formularen und langen Listen. Der Abgleich mit den Daten des zentralen Rechensystems war ausschließlich über Terminals in den Bahnhöfen möglich. Als besonders problematisch erwies sich der One-Way-Ansatz jedoch im Bereich der Kundenbedienung. "Die Funkverbindung war auf die Rangierbahnhöfe begrenzt - wer sich also vor Ort beim Kunden aufhielt, war grundsätzlich offline", blickt Bernhard Vornholdt zurück. Ehemals für die Betreuung des Altsystems zuständig, ist er heute in der Railion-Zentrale für die fachliche Seite der neuen Anwendung verantwortlich.

Zeitnahe Eingaben sowie der Zugriff auf vorhandene Kundendaten von unterwegs waren demnach ausgeschlossen. Aus diesem Grund erhielten auch die Disponenten im Kundenservicezentrum von Railion Deutschland Informationen zum jeweiligen Status eines Auftrags erst, wenn der Mitarbeiter in den Rangierbahnhof zurückgekehrt war und die Daten abgeglichen hatte - ein Prozedere, das zu viel Zeit in Anspruch nahm und auch die Aktualität der Systemdaten verzögerte. Weitere Einschränkungen ergaben sich daraus, dass nicht jeder Railion-Standort mit der entsprechenden Technik ausgestattet war.