Der Gasmann mit dem kleinen Speicher:

Mobile Datenerfassung im Vormarsch

05.10.1979

MÜNCHEN (CW) - Für das laufende Jahr stehen Aufträge für mobile Datenerfassungsgeräte im Werte von rund sechs Millionen Mark in den Büchern des EDV-Kontor, Beratungs,- und Handelsgesellschaft mbH, Hamburg. Während im Vorjahr rund die Hälfe des Umsatzes auf diesem jungen Markt realisiert wurde, so Geschäftsführer Günther Beilicke in München, erwartet er für 1979 rund 65 Prozent des Gesamtumsatzes aus diesem Bereich. Das seit zwei Jahren auf dem "mobilen Untermarkt" tätige Unternehmen sei dort zum Marktführer geworden.

Denkbar ist mobile Datenerfassung zum Beispiel beim Ablesen des Zählerstandes. Als weitere Anwendwsgebiete nannte Beilicke die Erfassung von Daten bei der Landesvermessung, in der Forstwirtschaft, die Datenerfassung und -Weitervermittlung von den Filialen zur Zentrale sowie von Außendienstorganisationen, die bisher am häufigsten mit mobilen Erfassungsgeräten ausgestattet seien. Zu den Kunden des Hamburger Kontors zählten unter anderem Herta KG (Herten/Westfalen). Seit Mai 1978 rüstete der Fleischfabrikant rund 150 Verkaufsfahrer mit einem Erfassungsgerät aus. Die Spar-Zentrale (Düsseldorf), die bisher über 70 Geräte verfügt, plane, den Bestand nach und nach auf 1000 Apparate hochzustocken.

Bisher arbeiten mit dem in der Hardware von Micronic AB (Stockholm) bezogenen System 445 über 30 Großkunden, erklärte Beilicke.

Neben dem "Wegfall der Zettelwirtschaft" argumentiert EDV-Kontor beim Verkauf mit dem niedrigen Apparat-Gewicht von 450 Gramm. Bei der Übertragung von Daten auf dem Telefonweg, die durch die Zubehörteile Akustikkoppler, Akustikmuff und Mostek-Diskettenreceiver an alle Rechner mit V24-Schnittstelle möglich wird, ist nach Angaben Beilickes eine fast 100prozentige Sicherheit garantiert. Das Gerät erkenne jeden Fehler und zeige ihn an. Anschließbar seien außerdem alle E/A-Geräte mit V24-Schnittstelle wie Thermodrucker und Strichcode-Lesestift.

Das Handterminal selbst ist in der numerischen oder alphanumerischen Version zum Preis ab 3500 Mark lieferbar. Der vom Kontor entwickelte Basis-Interpreter lasse eine freie Anwenderprogrammierung zu.