Mobile Business bringt die Wirtschaft auf Trab

07.11.2005
Von Dorothea Friedrich
Die Beschleunigung von Geschäftsprozessen ist das mit Abstand wichtigste Motiv der deutschen Wirtschaft, um sich mit Mobile Business zu beschäftigten. Dies hat die aktuelle KI-Studie "Mobile Business - Zielsetzungen, Strategien, Einsatzfelder" erbracht.

92 Prozent der Befragten gaben an, dass sie mit dem Einsatz von Handys, PDA und Notebooks vor allem den Ablauf von Betriebsprozessen beschleunigen wollen.

Als typisches Einsatzgebiet gilt das Schreiben von Kundenaufträgen durch den Vertriebsaußendienst und die Übermittlung an die Firmenzentrale per Funk, so dass die Aus-lieferung der Waren noch am selben Tag erfolgen kann. Weil die Unternehmen dadurch auch die Rechnung früher an den Kunden verschicken können, ergeben sich jährliche Liquiditätspotenziale für die deutsche Wirtschaft in zweistelliger Millionenhöhe.

Auf den Arbeitsmarkt übertragen, kann der Studie zufolge die Beschleunigung im Auslieferungs- und Rechnungswesen mehrere Zehntausend Arbeitsplätze in Deutschland sichern.

Laut Umfrage steht an zweiter Stelle die Verbesserung der Informationsqualität durch mobile Geräte. 85 Prozent halten das für wichtig. Als typisches Beispiel hierfür gilt, dass Service-Techniker unterwegs die Wartungshistorie einer Maschine auf ihrem PDA nachschlagen können, während sie das Gerät vor Ort überprüfen.

Kostensenkung ist für 58 Prozent der Befragten das wichtigste Argument, um ihre Außendienstmitarbeiter mit mobilen Geräten auszustatten. Dabei geht es den Spitzenkräften allerdings nur um die Reduzierung der firmeninternen Kosten. Die Einschränkung der Geschäftsprozesskosten über das eigene Unternehmen hinaus - also beispielsweise im Handelskanal oder anderen Geschäftspartnern - spielt nur für 41 Prozent der Manager eine Rolle.

54 Prozent wollen mit der Einführung von Mobile Business im Unternehmen in erster Linie ein innovatives Image kreieren.

Vergleichsweise gering geschätzt wird hingegen die Fokussierung auf den Kunden: Nur ein gutes Drittel will Mobile Business nutzen, um dem Kunden individuelle Angebote vor Ort zu unterbreiten. Dabei gilt das Verkaufsgespräch beim Kunden, die Erfassung der Kundenwünsche am PDA und die darauf basierende Abgabe eines am Bedarf ausgerichteten Angebots als "klassische" Anwendung für Mobile Business.

Die Studie wurde von der KI AG (Knowledge Intelligence AG) in Zusammenarbeit mit der DGMF (Deutsche Gesellschaft für Managementforschung) durchgeführt. An ihr nahmen 2.200 Vorstände, Geschäftsführer und Führungskräfte der oberen Leitungsebene teil.