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Mobile Betriebssysteme: Symbians Dominanz schwindet

13.02.2006
Der heutige Marktführer wird von Microsoft-Umgebungen und Linux überholt.

Die Nachfrage nach immer leistungsfähigeren mobilen Geräten wie Smartphones wird weiter zunehmen, gleichzeitig aber Symbian seine dominierende Position als Betriebssystem verlieren. Dies ist der Befund einer Studie des Marktforschungsunternehmens The Diffusion Group (TDG) aus dem texanischen Dallas. Demnach hatte Symbian Ende 2005 weltweit einen Marktanteil von 51 Prozent, ein deutlicher Vorsprung vor Linux mit 23 Prozent und Microsoft-Betriebssystemen mit 17 Prozent. Linux hat in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres auffällig stark zugelegt, und TDG traut dem quelloffenen Betriebssystem unverändert hohe Wachstumszahlen zu.

Die Marktverteilung wird sich weiter verschieben, meint TDG-Analyst Lee Allen, einer der Autoren der Studie: "Ab 2007 wird der Marktanteil von Symbian deutlich schrumpfen, während Linux, Microsoft und Java zulegen. Damit wird sich der Hersteller- und Händlersupport für Symbian ändern." Bis 2009 soll Symbian zwar noch das verbreitetste mobile Betriebssystem sein, aber schon ein Jahr später ist es damit vorbei: 2010 soll laut TDG-Prognose Windows mit 29 Prozent vor Linux (26 Prozent) führen. Symbian liegt dann mit 22 Prozent hinten.

Als Motoren der Marktverschiebung benennen die TDG-Analysten den Boom des chinesischen Marktes und die allgemein zunehmende Nachfrage nach leistungsfähigeren mobilen Geräten. Microsoft werde alles daran setzen, Windows Mobile zum Marktführer bei Pocket PCs und Smartphones zu machen. Auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos hat Bill Gates kürzlich Handys als die künftigen Computer für die Massen bezeichnet. Ausschlaggebend für den Erfolg werden laut TDG in erster Linie die Kompatibilität mit anderen Plattformen, die Einfachheit der Entwicklung von Anwendungen und die Beziehungen der Hersteller zu Programmierergruppen. (ls)