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Mobilcom will UMTS-Netz bis Ende der Woche verkaufen

07.05.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Aufsichtsrat der Mobilcom AG hat am gestrigen Dienstag beschlossen, den Verkauf der UMTS-Infrastruktur bis Ende dieser Woche verbindlich abzuschließen. Kommt es bis Freitag zu keinem weiteren Angebot, sollen die dazugehörige Hardware, Standorte und Sendeanlagen, für die das finanziell angeschlagene Unternehmen einst 1,1 Milliarden Euro ausgegeben hatte, für 20 Millionen Euro an den Konkurrenten E-Plus veräußert werden. 90 Prozent der Verkaufserlöse fließen an den Großaktionär und einstigen Kooperationspartner France Télécom.

Der norddeutsche Mobilfunkanbieter hegt jedoch nach wie vor die leichte Hoffnung, dass die offenbar ebenfalls an Mobilcom-Teilen interessierte Hinduja-Gruppe aus Indien ein konkretes Angebot für das 3G-Netz und die ehemals über acht Milliarden Euro teuere UMTS-Lizenz einreichen werde. Die in Bombay ansässige Gesellschaft hatte allerdings Presseberichten zufolge bereits am Montag entsprechende Pläne dementiert. Trotz des offensichtlichen Verlustgeschäfts mit E-Plus bleibt Mobilcom kaum Zeit, sich nach weiteren Interessenten umzusehen: So hat sich France Télécom vertraglich dazu verpflichtet, die Kosten für den Abbau des UMTS-Netzes zu übernehmen, diese Zusage gilt allerdings nur für Aufwendungen, die bis Jahresende anfallen. (mb)