Die Partner sind zwar keine Neulinge im Mobilfunkgeschäft, Neuland betreten sie mit der angekündigten Kooperation dennoch. Bislang sind sie im Handy-Markt als Reseller aktiv und verfügen über keine eigene Infrastruktur. Die unterhält Mobilcom lediglich im Festnetz- und Internet-Markt. Um jedoch als Handy-Netzbetreiber mit einer Infrastruktur auf Basis des neuen Handy-Standards Universal Mobile Telecommunications Systems (UMTS) auftreten zu können, ist ein finanzieller Kraftakt erforderlich.
Das von der Reg TP vereinbarte Einstiegsgeld von 200 Millionen Mark dürfte überboten werden. Experten rechnen damit, dass die Reg TP Preise von einer Milliarde Mark und mehr erzielen kann. Insgesamt hat die Behörde zwölf Frequenzblöcke zu je fünf Megahertz zu vergeben. Jeder Bewerber muss mindestens zwei Blöcke für die besagten 200 Millionen Mark kaufen. An einen Bieter vergibt die Reg TP jedoch maximal drei Frequenzspektren.
Damit die heutigen GSM-Netzbetreiber T-Mobil, Mannesmann, E-Plus und Viag Interkom die UMTS-Lizenz nicht unter sich aufteilen, hat die Reg TP zwei Frequenzbereiche für Neueinsteiger reserviert. Da die Erlaubnis zum Aufbau eines UMTS-Netzes als äußerst lukrativ gilt, dürften sich auch internationale, finanzkräftige Carrier zu der Bietergemeinschaft gesellen und die Preise hochtreiben. Als Kandidaten werden MCI-Worldcom und France Télécom gehandelt. Für den französischen TK-Dienstleister wäre die UMTS-Versteigerung eine erneute Chance, den deutschen Markt zu betreten, nachdem die schon sicher geglaubte Übernahme von E-Plus kürzlich gescheitert ist.