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Mobilcom enttäuscht trotz positiver Entwicklung

10.08.2004

Der Mobilfunkdienstleister Mobilcom AG hat im zweiten Quartal 2004 Umsatz und Ergebnis gesteigert, verfehlte jedoch die Erwartungen der Analysten. Grund war die Tochtergesellschaft Freenet.de, die bereits am Vortag – aus Marktsicht – enttäuschende Quartalszahlen vorgelegt hatte.

Wie das Büdelsdorfer Unternehmen mitteilte, kletterte der Nettoprofit gegenüber dem Vorjahresquartal von 3,6 Millionen auf 10,3 Millionen Euro oder 16 Cent pro Aktie. Die Analysten hatten Mobilcom allerdings im Schnitt einen Überschuss von 14,1 Millionen Euro zugetraut. Unter Markterwartungen fiel auch der um 4,4 Prozent auf 466,6 Millionen Euro gestiegene Umsatz aus. So konnten die Norddeutschen im Kerngeschäft, der Vermarktung von Mobilfunkverträgen, wachsen. Der inzwischen von der Tochtergesellschaft Freenet.de geführte Bereich Festnetz/Internet verbuchte jedoch wegen des gestiegenen Wettbewerbs im DSL- und Call-to-Call-Geschäft einen Einnahmenrückgang um knapp acht Prozent auf 109,2 Millionen Euro

Durch die Bank erfreulich fiel dagegen das Kundenwachstum im Berichtszeitraum aus: Wie Freenet.de bereits gestern gemeldet hatte, hat es die Anzahl der zahlenden Kunden im abgelaufenen Dreimonatszeitraum um fast eine Million auf über acht Millionen Nutzer erhöht. So wurden im Quartal 110.000 neue Vertragskunden, darunter 70.000 DSL-Anschlüsse, hinzugewonnen, die Zahl der Call-by-Call-Kunden kletterte um 863.000 (Computerwoche.de berichtete).

Mobilcom konnte im Kerngeschäft Service-Provider bereits das dritte Quartal in Folge mehr als 400.000 Neukunden gewinnen, der durchschnittliche Umsatz pro Vertragskunde und Monat (ARPU) legte im ersten Halbjahr gleichzeitig um 1,90 auf 30,8 Euro zu. Im Prepaid-Geschäft stieg der ARPU immerhin um 1,30 auf 7,20 Euro. Bis Jahresende geht Konzernchef Thorsten Grenz nun von insgesamt 4,5 Millionen Nutzern aus – 100.000 mehr als bislang erwartet.

Trotz der Kosten für die zusätzliche Kundenakquisition rechnet Grenz zudem, dass der Bereich für 2004 einen operativen Gewinn (Ebit) am oberen Rand der bisherigen Prognose von einer bis zehn Millionen Euro erzielt. Insgesamt stellt Mobilcom einen deutlich höheren Ebit-Gewinn als im Vorjahr (41,6 Millionen Euro) in Aussicht – zumal die Tochtergesellschaft Freenet.de bereits ihre bisherige Ergebnisprognose für 2004 bestätigt hat. Demnach wird für das Gesamtjahr weiterhin ein Ebitda-Profit von 130 Millionen Euro erwartet, der Vorsteuergewinn soll rund 90 Millionen Euro betragen. Zudem geht Freenet-Chef Eckehard Spoerr davon aus, dass die Umsätze im zweiten Halbjahr wieder steigen. (mb)