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Mobilcom bestätigt Schonfrist durch die Banken

15.10.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Rallye der Mobilcom -Aktie geht auch am heutigen Dienstag weiter. Nachdem der Mobilfunkanbieter Berichte über eine weitere Stundung der 4,7 Milliarden Euro hohen UMTS-Kredite bestätigt hatte, kletterte das Papier heute bis 15 Uhr bereits um knapp 30 Prozent auf 3,82 Euro. Wie das norddeutsche Unternehmen bekannt gab, werden das Darlehen und Zinsen jetzt erst Ende Oktober fällig. Bedingung ist wie bei den bisherigen Stundungen eine langfristige Finanzierungslösung zwischen France Télécom und den Banken. Ohne den Zahlungsaufschub hätte die finanziell angeschlagene Firma Insolvenz beantragen müssen, das Bankenkonsortium hätte einen Großteil des Geldes verloren.

Positiv wirkte sich offenbar auch ein Bericht des "Handelsblatts" aus, wonach der Kooperationspartner France Télécom seinen 28,5-prozentigen Anteil den Gläubigerbanken übertragen will, um einen Teil der UMTS-Schulden zu begleichen. Außerdem soll der ebenfalls hoch verschuldete TK-Konzern durch Verträge mit den Banken verpflichtet sein, für die Mobilcom-Schulden gerade zu stehen und weitere Gelder für den Aufbau eines deutschen UMTS-Netzes zur Verfügung zu stellen. Im Gespräch sei ein dreistelliger Millionenbetrag, schreibt die Wirtschaftszeitung unter Verweis auf Bankenkreise (Computerwoche online berichtete). Doch damit nicht genug der guten Nachrichten: Unternehmensgründer und Großaktionär Gerhard Schmid plant Presseberichten zufolge, seine über 50-prozentige Beteiligung an Mobilcom einem Treuhänder zu

übertragen. Schmid wolle damit vermeiden, in die laufenden Verhandlungen zwischen Ex-Thyssen-Manager Dieter Vogel und France Télécom involviert zu werden. Die Franzosen betrachten Schmid als den Hauptverantwortlichen für das Scheitern der Partnerschaft. (mb)