Mittelstandsindex: Unerwartet positive Entwicklung

12.12.2007
Von 
Diego Wyllie hat Wirtschaftsinformatik an der TU München studiert und verbringt als Softwareentwickler und Fachautor viel Zeit mit Schreiben – entweder Programmcode für Web- und Mobile-Anwendungen oder Fachartikel rund um Softwarethemen.
Die wirtschaftliche Entwicklung des deutschen Mittelstandes war im November unterwartet erfreulich. Die Wirtschaftslage konnte sich sowohl gegenüber dem Vormonat als auch dem Vorjahr verbessern. Die Aussichten bleiben optimistisch.

Laut IT-Mittelstandsindex, den Avaya in Kooperation mit TechConsult ermittelt, stieg der Index der realisierten Umsätze um fünf auf 123 Punkte. Das Verhältnis der Unternehmen mit positivem Geschäftsverlauf zu den Firmen mit rückläufigen Einnahmen hat sich demnach weiter verbessert. Die Erwartungen an die kommende wirtschaftliche Entwicklung hellten sich im November etwas gegenüber dem Vormonat auf, so dass der Indikator um nur einen Zähler auf 122 Punkte zulegte. Damit überwiegen aber weiterhin deutlich die optimistischen Mittelständler. Während in den vergangenen beiden Monaten die wirtschaftliche Entwicklung jeweils deutlich schwächer war als im Vorjahr, konnten im November wieder erfreulichere Daten erzielt werden. So liegt der Indikator der wirtschaftlichen Lage vier Punkte höher als im November 2006. Die wirtschaftlichen Aussichten erreichen mit nur einem Zähler weniger als im November 2006 wieder das Niveau des Vorjahres.

Die Investitionsneigung im IT-/TK-Markt blieb im November mit 115 Punkten konstant auf einem guten Niveau. Damit überwiegen weiterhin die Unternehmen mit gewachsenen IT-/TK-Investitionen. Für die kommenden drei Monate signalisieren die mittelständischen Unternehmen eine deutlich gestiegene Investitionsbereitschaft. Der Planungs-Index der zukünftigen Investitionen kletterte um zehn auf 123 Zähler, womit sich verstärkt die Unternehmen mit expansiven Ausgabenabsichten durchsetzen. Im Jahresvergleich ist die Ausgabenneigung aktuell etwas besser als im November 2006: Die derzeitige Investitionsneigung liegt um zwei Punkte höher als vor Jahresfrist, die Ausgabenplanungen sind auf dem Niveau des letzten Jahres.

Der Markt für Kommunikationsprodukte zeigte laut Studie neuen Schwung. Der Indikator der realisierten Ausgaben gewann vier Punkte hinzu und liegt nun bei 107 Zählern. Parallel legten auch die Ausgabenplanungen zu: Der entsprechende Index realisierte mit 109 Punkten ein Plus von fünf Zählern. Nach Angaben der Analysten richtet sich das Interesse für die kommenden drei Monate erneut auf die Internetanbindung. Sofern Mittelständler planen, verstärkt in Kommunikationsausrüstung zu investieren, liegen ihre Prioritäten vor allem auf Routern. Auch im Vergleich zum Vorjahr zeigt sich eine erfreuliche Verbesserung der Nachfrage im Kommunikations-Markt. Sowohl der Indikator der getätigten Ausgaben als auch der Erwartungsindex der Investitionen liegen jeweils um fünf Punkte höher als vor Jahresfrist.

Von der positiven Gesamtentwicklung konnte im November auch der Hardware-Markt profitieren. Der Index der realisierten Ausgaben wuchs um fünf auf 117 Punkte. Die Investitionsplanungen verbesserten sich ebenfalls: Der entsprechende Indikator stieg um sechs auf 114 Zähler. Besonders stark ging es im November im Software-Markt aufwärts. Die aktuelle Ausgabenneigung nahm um sechs auf 112 Punkte zu. Die Ausgabenplanungen gewinnen sogar sieben Zähler und erreichen dadurch 116 Punkte. Wie gewohnt eher beharrlich blieb der Markt für IT- und TK-Dienstleistungen. Der Indikator der getätigten Ausgaben gab leicht um zwei auf 104 Punkte nach. Marginal um einen auf 105 Zähler sank der Index der Ausgabenplanungen. Diese gebremste Entwicklung führen die Analysten auf vertragliche Bindungen zurück.