Mittelstandsindex: Investitionen werden gedrosselt

21.11.2007
Von Richard Knoll
Die Herbstbelebung im deutschen Mittelstand setzte sich laut TechConsult im Oktober 2007 fort, allerdings nicht mit weniger Schwung als im Vorjahr. Umsatzdynamik und –erwartungen sind zwar deutlich positiv, aber die Aussichten sind nicht mehr so gut wie noch im Oktober 2006.

Das besagt der von TechConsult publizierte IT-Mittelstandsindex, der die Lage und Erwartungen der mittelständischen Unternehmen bezüglich Umsatz und IT-/TK-Investitionen widerspiegelt. Dem Bericht zufolge ging es mit der wirtschaftlichen Entwicklung im Oktober 2007 im Vergleich zum Vormonat weiter aufwärts. Der Index der realisierten Umsätze stieg um fünf auf 118 Punkte. Das Verhältnis der Unternehmen mit positivem Geschäftsverlauf zu den Firmen mit rückläufigen Einnahmen hat sich demnach verbessert. Die Erwartungen an die kommende wirtschaftliche Entwicklung blieben im Oktober gegenüber dem Vormonat konstant bei 122 Zählern. Demnach sind die Optimisten weiter deutlich in der Mehrheit.

Im Vergleich mit dem Vorjahr zeigt sich jedoch, dass die wirtschaftliche Entwicklung und die Aussichten nicht mehr so positiv sind wie vor Jahresfrist. So liegt der Indikator der wirtschaftlichen Lage acht Punkte niedriger als im Oktober 2006. Die Aussichten sind mit minus 19 Zählern noch ein Stück schwächer als vor einem Jahr.

Nach vier Monaten nur geringer Veränderungen im IT-/TK-Markt hat sich die Investitionsneigung im Oktober 2007 verbessert. Der Lage-Index, der die Entwicklung der aktuell getätigten Ausgaben beschreibt, ist im Vergleich zum Vormonat um sechs auf 115 Punkte gestiegen. Damit überwiegen die Unternehmen mit gewachsenen IT-/TK-Investitionen stärker als im vorangegangenen Monat. Für die kommenden drei Monate signalisieren die mittelständischen Unternehmen eine gleich bleibende Investitionsneigung. Der Planungs-Index der zukünftigen Investitionen erreicht wie im Vormonat 113 Zähler, womit sich weiterhin die Firmen mit expansiven Ausgabenabsichten durchsetzen. Im Jahresvergleich hat sich die Investitionstätigkeit auf gleichem Niveau gehalten. Die aktuelle Investitionsneigung erreicht exakt den gleichen Wert wie vor Jahresfrist. Dagegen sind die Ausgabenplanungen um elf Punkte schwächer als im Oktober 2006.

Geringfügige Verbesserungen zeigte im Oktober 2007 der Markt für Kommunikationsprodukte. Der Indikator der realisierten Ausgaben gewann einen Punkt hinzu und liegt nun bei 103 Zählern. Die Ausgabenneigung mit Blick auf die kommenden drei Monate gab dagegen geringfügig nach: Der Index liegt aktuell bei 104 Punkten, nach 105 im Vormonat.

Das Interesse der Firmen richtet sich für die kommenden drei Monate vor allem auf die Internet-Anbindung. Sofern die mittelständischen Unternehmen planen, verstärkt in Kommunikationsausrüstung zu investieren, liegen ihre Prioritäten vor allem auf Routern. Im Vergleich zum Vorjahr zeigt sich eine beständige Dynamik der Nachfrage im Kommunikations-Markt. Der Indikator der getätigten Ausgaben liegt aktuell auf genau dem gleichen Niveau wie vor Jahresfrist. Der Erwartungsindex der Investitionen konnte sogar zwei Punkte hinzugewinnen.

Die Investitionsbereitschaft hinsichtlich Hardware-Produkten verlief im Oktober unterschiedlich. Während die realisierte Ausgabenbereitschaft konstant bei 112 Punkten blieb, sank der Index der Investitionsplanungen um sechs auf 108 Zähler. Damit rutschte der Planungsindikator unter den Index der getätigten Ausgaben, so dass für die kommenden drei Monate mit einer rückläufigen Marktdynamik zu rechnen ist.

Der Markt für Software-Produkte war im Oktober 2007 von einem konstanten Verlauf im positiven Bereich geprägt. Die aktuelle Ausgabenbereitschaft nahm geringfügig um einen auf 106 Punkte ab. Die Ausgabenplanungen erreichten erneut 109 Punkte.

Wie im vorigen Quartal erwartet, kam der Markt für IT- und TK-Dienstleistungen im Oktober wieder in Schwung. Der Indikator der getätigten Ausgaben stieg von 101 auf 106 Punkte, so dass nun wieder relativ deutlich die Unternehmen mit gewachsenen Service-Ausgaben überwogen. Aufgrund des erreichten Niveaus ließen die Ausgabenplanungen marginal um einen auf 106 Punkte nach.