Mittelstandsindex: Gebremste Entwicklung

17.07.2007
Von Richard Knoll
Die wirtschaftliche Dynamik und die Geschäftserwartungen im deutschen Mittelstand lagen im Juni 2007 erneut niedriger als im Vormonat. Neben der üblichen saisonalen Beruhigung zum Sommeranfang zeigt sich auch eine gebremste Entwicklung gegenüber dem Vorjahr.

Das geht aus dem IT-Mittelstandsindex hervor, den Avaya in Zusammenarbeit mit TechConsult erstellt. Dem Bericht zufolge haben sich im Monat Juni sowohl die getätigten Umsätze als auch die Umsatzerwartungen erneut abgeschwächt. Der Lage-Index, der das Verhältnis gesteigener zu gefallenen Umsätzen widerspiegelt, ist in diesem Monat von 115 auf 109 Punkte gesunken. Stärker zurückgegangen, von 122 auf 112 Zähler, ist der Erwartungs-Index, der die Umsatz Prognosen für die kommenden drei Monate aufzeigt. Beide Indikatoren liegen aber nach wie vor noch im positiven Bereich, da die überwiegende Zahl der Unternehmen steigende Umsätze verzeichnen konnte und die Mehrheit weiterhin mit Zuwächsen rechnet.

Foto: Avaya / TechConsult

Auch im Jahresvergleich zeigt sich eine rückläufige Entwicklung. Es wird deutlich, dass die Unternehmen vor zwölf Monaten optimistischer waren als aktuell: Im Juni 2006 lag der Lage-Indikator elf Punkte höher. Ebenso war die Umsatzdynamik vor einem Jahr erkennbar größer und beträgt aktuell acht Zähler weniger als damals.

Im Gegensatz zur wirtschaftlichen Entwicklung ist die Bereitschaft, in IT-und TK-Produkte zu investieren, derzeit recht stabil. Der Index für die getätigten Ausgaben nahm nur um einen Punkt ab und erreichte einen Stand von 112 Zählern. Wie im Vormonat verlor der Erwartungs-Index einen Zähler und liegt aktuell bei 116 Punkten. Trotz des Rückgangs befinden sich beide Indikatoren weiter im positiven Bereich und zeigen die Investitionsfreude der mittelständischen Unternehmen.


Der Markt für Kommunikationsprodukte blieb auch im Juni stabil. Die Bereitschaft in diesem Bereich zu investieren, hat sich nur leicht abgeschwächt. Der Index der realisierten Ausgaben gab einen Punkt ab und liegt aktuell bei 101 Zählern. Die Ausgabenbereitschaft für die kommenden drei Monate ist ebenfalls geringfügig zurückgegangen: Der Index liegt aktuell bei 102 Punkten, nach 105 im Vormonat. Sofern die mittelständischen Firmen planen, ihre Budgets für Kommunikationsprodukte zu erhöhen, wollen sie in den kommenden drei Monaten vor allem in Basis-Infrastruktur wie etwa Switches investieren.

Nachdem die Nachfrage nach Hardware im Vormonat einen der besten Werte seit langem erreichte, gab die Investitionsneigung im Juni wieder etwas nach. Der Indikator der getätigten Ausgaben sank dementsprechend leicht um drei auf 112 Punkte. In ähnlichem Umfang gab die Investitionsbereitschaft für die kommenden drei Monate nach: Der Index sank von 117 auf 113 Punkte.

Auch der Software-Markt war im Monat Juni von einer verhaltenen Dynamik geprägt. Der Index für die aktuellen Investitionen, ging um fünf Punkte auf 105 Zähler zurück. Ebenfalls ließ die Investitionsneigung hinsichtlich der kommenden drei Monate etwas nach. So sank der Index der Ausgabenerwartungen um sieben auf 106 Punkte.

Die Ausgaben für IT- und TK-Dienstleistungen von externen Anbietern sind im Juni überwiegend zurückgegangen. Der Lage-Indikator nahm um sechs Zähler ab und liegt jetzt bei nur 99 Punkten. Damit sind die Unternehmen mit gefallenen Ausgaben leicht in der Überzahl. Auch der Index, der die Ausgabenerwartungen ausdrückt, ist gefallen. Er ging um drei auf 102 Punkte zurück. Demnach können sich aber die mittelständischen Firmen mit expansiven Ausgabenplanungen weiterhin durchsetzen.