E-Recruiting

Mittelstand sucht Personal im Internet

14.04.2009
Von 
Peter Gruber arbeitet für die Portale Computerwoche und CIO.
Der Trend zum E-Recruiting hat auch den deutschen Mittelstand erfasst. Um freie Stellen zu besetzen, setzen mittlerweile auch mittelständische Betriebe verstärkt auf das Internet. 40 Prozent der Neueinstellungen kommen im deutschen Mittelstand über die eigene Webseite des Unternehmens sowie Online-Stellenbörsen zustande.

Zu diesem Ergebnis kommt die Studie "Recruiting Trends im Mittelstand 2009" des Centre of Human Resources Information Systems (CHRIS) der Universitäten Frankfurt am Main und Bamberg, die in Zusammenarbeit mit dem Online-Karriereportal Monster Worldwide Deutschland durchgeführt wurde. Dabei wurden 1000 deutsche mittelständische Unternehmen im Zeitraum zwischen August und Oktober 2008 befragt.

Internet-Stellenbörsen sind im Kommen

Wie auch bei deutschen Großunternehmen kommunizieren die mittelständischen Betriebe ihre offenen Stellen vermehrt über Internet-Kanäle. Erstmals wurden in 2008 mehr als ein Drittel der Stellenanzeigen über Internet-Stellenbörsen (ein Plus von 4,5 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr) veröffentlicht und mehr als sechs von zehn über die unternehmenseigene Webseite (ein Zuwachs von 4,3 Prozentpunkten). Anders als bei den Großunternehmen spielen die Printmedien und die Arbeitsagentur bei den Stellenausschreibungen im Mittelstand noch eine größere Rolle - allerdings ist ihr Anteil rückläufig (Printmedien verlieren 3,0 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr - die Arbeitsagentur verliert 8,2 Prozentpunkte an Anteil).

"Mittelständische Unternehmen entdecken nach und nach die wichtige Funktion der neuen Kommunikationskanäle", so Professor Tim Weitzel vom Lehrstuhl für Informationssysteme in Dienstleistungsbereichen der Universität Bamberg. "Denn durch das Internet können Arbeitgeber die Jobsuchenden schneller und durch die höhere Reichweite auch in größerer Quantität erreichen."

Elektronische Bewerbung holt auf

Effizienter und praktischer finden die Mittelständler inzwischen auch die elektronische Bewerbung. So ergab die Studie zum ersten Mal, dass 46 Prozent der Befragten die Bewerbung via E-Mail oder Online-Bewerbungsformular bevorzugen. Zwar gehen im Moment immer noch mehr papierbasierte als elektronische Bewerbungen bei den Unternehmen ein. Doch die Umfrageteilnehmer erwarten, dass Online-Bewerbungen in vier bis fünf Jahren den Bewerbungseingang dominieren werden.

"Wie es bei Großunternehmen bereits der Fall ist, erkennt nun auch der deutsche Mittelstand die großen Vorteile des onlinegestützten Bewerbungsmanagements", so Marco Bertoli, Geschäftsführer Central Europe bei Monster Worldwide. "Denn elektronische Bewerberprofile können in einer Datenbank schnell gespeichert und nach Bedarf abgerufen werden. Damit können die Personalabteilungen viel Zeit und Arbeitsaufwand sparen."