s+p Trendindex Personalarbeit

Mittelstand investiert wieder in Mitarbeiter und Fachkräfte

02.09.2009
Von 
Peter Gruber arbeitet für die Portale Computerwoche und CIO.
Der von der s+p Software und Consulting betriebene "Trendindex Personalarbeit" sieht einen Aufwärtstrend im Mittelstand. Die Firmen legen wieder mehr Augenmerk auf die Mitarbeiterbindung und Weiterbildung.

Nachdem im zweiten Quartal 2009 das deutsche Bruttoinlandsprodukt wieder leicht gewachsen ist, ist die Talsohle der aktuellen Wirtschafts- und Finanzkrise nach Analystenmeinungen nun erreicht. Dies belegt auch der aktuelle "s+p Trendindex Personalarbeit" der s+p Software und Consulting AG, einem Anbieter von professionellen Softwarelösungen für das Personal-Management in mittelständischen Unternehmen. Grundlage der Ergebnisse ist eine Online-Befragung unter mehr als 320 Personalverantwortlichen aus dem deutschen Mittelstand. Diese wird im vierteljährlichen Rhythmus wiederholt und wird seit Anfang 2009 betrieben.

Firmen investieren wieder in die Mitarbeiter

Die Betriebe des deutschen Mittelstands reagieren auf den Hoffnungsschimmer, indem sie laut s+p allmählich wieder den Fuß von der Kostenbremse nehmen. Zwar werden die laufenden Personalkosten als Kostenblock Nummer 1 auch weiterhin kritisch beäugt, dennoch wird den Investitionen in die eigenen Mitarbeiter laut Umfrage wieder mehr Bedeutung zugemessen.

Mehr Mitarbeiterbindung, Weiterbildung und Recruiting

Der Trendindex hat ergeben, dass vor allem die Bereiche Mitarbeiterbindung sowie Personalentwicklung und Weiterbildung wieder stärker in den Vordergrund rücken. Nach einem rasanten Abfall um minus 14 Prozent gegenüber dem Vorquartal von 28 auf 14 Prozent im zweiten Quartal, stieg der Index für den Bereich Mitarbeiterbindung wieder leicht auf 17 Prozent an. Und auch Maßnahmen zur Personalentwicklung und Weiterbildung kletterten leicht auf 28 Prozent. Zum Vergleich: Im zweiten Quartal lag dieser Wert bei 26 Prozent, nachdem er Anfang des Jahres von 39 Prozent abgerutscht war. Gleichzeitig gewinnt auch die Thematik Personalbeschaffung und Recruiting wieder etwas an Dynamik. Hier erhöhte sich der Wert um vier Prozent, nachdem er im Vergleich zum vorherigen ersten Quartal deutlich abgestürzt war.

Entlassungen sind weiterhin ein Thema

Dass die Lage trotz allem derzeit immer noch angespannt ist, zeigt der erneute starke Anstieg des Indexes beim Thema "Umstrukturierung und Personalfreisetzung" auf 38 Prozent. Bereits im zweiten Quartal 2009 war dieser um fast zwei Prozent auf 27 gestiegen. Fast jedes zweite Unternehmen plant demnach, zukünftig verstärkt Mitarbeiter zu entlassen oder Abteilungen umzuorganisieren. In diesem Zusammenhang nimmt auch die Bedeutung des Arbeitsrechts zu. Hier steigt der Index um sieben Prozent auf 37 Prozent. Weiterhin wichtig bleibt der Themenkomplex "Personalkostenplanung und -Controlling". Hier kletterte der Wert um fünf Prozent auf den Höchstwert aller befragten Themenbereiche von 58 Prozent. Demnach messen weit mehr als die Hälfte der Unternehmen diesem Thema eine hohe Bedeutung zu und wollen mit mehr Personalkostenplanung der Krise trotzen.

Mittelstand erwacht aus der Schockstarre

"Die Ergebnisse unserer aktuellen Umfrage zeigen, dass die deutschen Mittelständler allmählich aus der von der weltweiten Wirtschaftskrise verursachten Schockstarre erwachen und wieder optimistischer in die Zukunft sehen. Dies geschieht zwar momentan noch sehr zögerlich, aber ein Trend ist eindeutig erkennbar", erläutert Matthias Schneider, Vorstandsvorsitzender der s+p Software und Consulting AG in Leipzig. Gerade angesichts des trotz Krise anhaltenden Fachkräftemangels sollten Unternehmen nicht blind auf die Kostenbremse treten.